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Benutzer:Tafkas/meine Spielwiese/Mühldorf - Wikipedia

Benutzer:Tafkas/meine Spielwiese/Mühldorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Tafkas/meine Spielwiese/Mühldorf
Tafkas/meine Spielwiese/Mühldorf
Deutschlandkarte, Position von Tafkas/meine Spielwiese/Mühldorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Koordinaten: Koordinaten: 48° 12′ N, 12° 30′ O48° 12′ N, 12° 30′ O
Höhe: 384 m ü. NN
Fläche: 29,42 km²
Einwohner: 17.808 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 605 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84453
Vorwahl: 08631
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 128
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadtplatz 21
84453 Mühldorf a.Inn
Webpräsenz:
Bürgermeister: Günther Knoblauch (SPD)

Mühldorf am Inn (amtlich: Mühldorf a.Inn) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberbayern. Die Stadt ist eines von 30 Mittelzentren im Regierungsbezirk. Bis 1802 gehörte die Stadt zum Erzbistum Salzburg.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Geographische Lage

Der Inn bei Mühldorf von der Innbrücke aus
Der Inn bei Mühldorf von der Innbrücke aus

Mühldorf liegt in der Planungsregion Südostoberbayern im bayerischen Alpenvorland etwa auf halbem Wege zwischen München und Passau direkt an einer vom Inn gebildeten Flussschleife. Im Norden wird die STadt von der Isen umflossen. Zwischen den beiden Flüssen verläuft der Innkanal von Ost nach West durch das gesamte Stadtgebiet. Dieses ist Teil der Alt- und Jungmoränenlandschaft. [1]

[Bearbeiten] Geomorphologie

Im Stadtgebiet von Mühldorf lassen sich sechs Terrassenniveaus (Stufen) unterscheiden. Die höchste Stufe ist die Ampfinger Stufe, auf der die Ortsteile Altmühldorf und Mößling, aber auch das Bahngelände liegen. In den tertiären Ablagerungen der Stufe, welche von glazialem Schotter bedeckt sind, fand man 1971 bei Flusskilometer 110 am Flussufer des Inns ein Gomphotherium, den so genannten "Mühldorfer Urelefanten". Auf der etwa 5 Meter tiefer liegenden Ebinger Stufe liegen unter anderem das Gymnasium und die Berufsschule I. Das nächst tiefere Niveau bildet die Wörther Stufe, auf der sich auch das Landratsamt befindet. Auf der Gwenger Stufe liegen sowohl das Krankenhaus, als auch der Friedhof und das Freibad. Die Mühldorfer Altstadt liegt auf der Niederndorfer Stufe. Das jüngste Niveau bildet die Auen-Stufe oder auch Alluvion direkt am Inn. Grundvoraussetzung für die Entstehung des Inntals und der Morphologie des Stadtgebietes waren im jüngeren Erdzeitalter der Wechsel von Warm- und Kaltzeiten. Insgesamt dreimal drangen die Gletscher in den südlichen Landkreis ein, erreichten aber nie komplett das heutige Stadtgebiet. Allerdings wurde durch die glazialen Kräfte das Inntal weiter nach Norden verlegt und die Innterassen wurden geformt. [2]

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Nachbargemeinden der Stadt Mühldorf:

[Bearbeiten] Stadtgliederung und Ausdehnung

Der Stadt Mühldorf sind vier weitere Stadtteile angegliedert: Altmühldorf, Ecksberg, Hart, Mößling.

Mit seiner Fläche von rund 29,42 km² dehnt sich Mühldorf in Ost-West-Richtung circa. 6 km, in Nord-Süd-Richtung etwa 5,5 km aus.[3]

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Mühldorf unter Salzburger Herrschaft

[Bearbeiten] Die Anfänge der Stadt

Urkunde über die Errichtung einer Salzniederlage in Mühldorf 1190
Urkunde über die Errichtung einer Salzniederlage in Mühldorf 1190

Im Zuge eines Grundstückstausches wurde Mühldorf am 16. Mai 935 zum ersten Mal erwähnt, als Ausstellungsort der Tauschurkunde. Frühere Erwähnungen können nicht zweifelsfrei belegt werden, allerdings hatte die Entwicklung der Stadt mit Sicherheit schon vor 935 begonnen, da sie zu dieser Zeit bereits eine wichtige Rolle als Handelsstützpunkt hatte. Mühldorf lag zu dieser Zeit als Exklave Salzburgs in Bayern. Seit wann Mühldorf genau zu Salzburg gehörte ist aber unklar, man geht aber davon aus, dass das Gebiet der Stadt bereits im 8. Jahrhundert durch bayerische Herzöge an Salzburg geschenkt wurde. Aus den folgenden 200 Jahren existieren nahezu keine Aufzeichnungen, allerdings hatte sich Mühldorf in dieser Zeit zweifelsfrei zur mittelalterlichen Stadt entwickelt. Salzburg schenkte seiner Exklave in der Folgezeit zunehmende Beachtung als Handels-, Verwaltungs- und Justizstandort, nicht zuletzt da Mühldorf an einer wichtigen Handelsstraße nach Regensburg lag. Auf Grund seiner Sonderstellung herrschten in Mühldorf gute Lebensbedingungen und der Bischof gewährte eine Befreiung von vielen Steuern. Am 21. September 1190 verlieh König Heinrich VI. (HRR) seinem Vetter, dem Salzburger Erzbischof Adalbert III., das Recht, in Mühldorf eine Salzniederlage zu errichten, ein wichtiger Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Zur selben Zeit wurde von Mühldorf auch erstmals als "ummauerter Ort" gesprochen, ein Hinweis auf die frühe Befestigung der Stadt. Diese Befestigungen wurden in der Folgezeit zu einem umfassenden Mauerring mit Wehranlagen ausgebaut. Trotz dieser Bedeutung für Salzburg ist es nicht gesichert, ob Mühldorf zu dieser Zeit schon die Stadtrechte verliehen bekommen hat. Nahezu sicher ist, dass Mühldorf seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts den Titel Stadt führte, ein genaues Datum lässt sich aber nicht nennen, da die Erhebungsurkunde bis heute nicht aufgetaucht ist. Erst 1281 wurde erstmals in Verbindung mit einem genauen Datum von Mühldorf als Stadt gesprochen. In diese Zeit lässt sich auch das erste bekannte Siegel der Stadt einordnen.[4]

[Bearbeiten] Mühldorf im Spannungsfeld zwischen Bayern und Salzburg

Das 13. und 14. Jahrhundert war in Mühldorf geprägt von zahlreichen Auseinandersetzungen um die Salzburger Enklave in Bayern.

Mitte des 13. Jahrhunderts erhob der böhmische König Ottokar II. Anspruch auf Gebiete am Inn, was ihm aber von Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern verwehrt wurde. Daraufhin fiel Ottokar 1257 nach Bayern ein und zog plündernd und raubend durch das Land. Auf dem Rückzug vor der niederbayerischen Streitmacht erreichten die Böhmen Mühldorf, wo ihnen teilweise die Flucht gelang. Der größte Teil der böhmischen Soldaten verschanzte sich aber in der Stadt, die daraufhin von Heinrich belagert wurde. Erst durch die Vermittlung des Salzburger Bischofs konnte sowohl die Besetzung als auch die Belagerung beendet werden.

1285 geriet Mühldorf erneut in einen Konflikt, dieses Mal zwischen Erzbischof Rudolph von Salzburg und Herzog Heinrich von Niederbayern. Im Oktober des Jahres 1285 besetzte Heinrich nach kurzer Belagerung die Stadt. Doch bevor es zur militärischen Konfrontation zwischen Herzog und Erzbischof kommen konnte, griff König Rudolf von Habsburg in den Streit ein und sorgte dafür, dass die Stadt 1286 wieder an Salzburg ging.

Schlacht bei Mühldorf 1322
Schlacht bei Mühldorf 1322

Etwas über 30 Jahre später sah sich die Stadt einer erneuten Bedrohung gegenüber. Die seit 1314 anhaltenden Kompetenzstreitigkeiten um das Amt des römisch-deutschen Königs zwischen dem Wittelsbacher Ludwig IV. und dem Habsburger Friedrich dem Schönen gipfelten Ende September 1319 in einem Aufeinandertreffen der beiden Streitmächte vor Mühldorf. Während Ludwigs Truppen sich oberhalb der Stadt sammelten, bereiteten sich Friedrichs Soldaten in der stark befestigten Stadt auf den Kampf vor, die als Teil Salzburgs auf Seiten der Österreicher stand. Nachdem Ludwig am 29. November den Rückzug antrat, da die erhoffte Hilfe aus Niederbayern ausblieb, verfolgten ihn die Österreicher bis vor Regensburg. Als die Lage immer schwieriger wurde, kam es erneut zum Aufeinandertreffen der beiden Streitmächte vor Mühldorf. Am 28. September 1322 kam es vor den Toren der Stadt zur letzten Ritterschlacht auf deutschem Boden, die als "Schlacht bei Mühldorf" in die Geschichte einging und aus der Ludwig als Sieger hervorging.

In Mühldorf, welches schon wieder unverschuldet in den Machtkampf zweier Herrscher geriet, wuchs der Gedanke sich selbständig zu machen und eine freie Reichsstadt zu werden. 1331 gipfelte dieses Vorhaben im bewaffneten Widerstand gegen den Erzbischof, welcher aber auf Grund der Übermacht des Salzburgers im Keim erstickt wurde. In der Folgezeit wurden Mühldorfs Befestigungsanlagen weiter ausgebaut, als Schutz vor den Bayern, die in den Querelen um die Loslösung von Salzburg ihre Chance sahen. 1348 waren die Versuche der Löslösung schon wieder vergessen, als die Pest fast 1.400 Todesopfer forderte.

Wie wichtig die Befestigungsanlagen für Mühldorf waren zeigte sich knapp 30 Jahre später. Beim Erbstreit um das Land Tirol stellte sich der Salzburger Erzbischof auf die Seite Rudolfs IV. von Österreich, was dessen Kontrahenten Stephan II. von Bayern dazu veranlasste, Salzburger Gebiete anzugreifen, darunter auch Mühldorf. Am 3. Juni 1364 begann er mit seiner 3.000 Mann starken Streitmacht die Stadt zu belagern, wobei er bereits primitive Feuerwaffen benutzte. Mit nur 15 Salzburger Soldaten war die Mühldorfer Bevölkerung in dieser Situation nahezu auf sich allein gestellt. Die Einwohner waren allerdings schon seit dem 13. Jahrhundert verpflichtet über Waffen und Rüstungen zu verfügen, um die Stadt im Notfall selbst verteidigen zu können. Nachdem Mühldorf über Monate den Angreifern trotzte entschlossen sich die Österreichischen Verbündeten Truppen zu schicken und die Bayern zurückzuschlagen. Auch als 1376 und 1387 erneut bayerische Truppen die Stadt belagerten gelang es diesen nicht, den Widerstand der Mühldorfer Bevölkerung zu brechen.

1442 ging die oberste Halsgerichtsbarkeit über Mühldorf endgültig von Bayern an Salzburg, nachdem es in den Jahren davor immer wieder zu An- und Rückkäufen gekommen ist. In der Folge beginnt eine Zeit des relativen Miteinanders zwischen Bayern und Salzburg, die mit einer Reihe von Bündnisverträgen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Auch Mühldorf sollte von dieser allmählichen Annäherung profitieren. [5]

[Bearbeiten] Die frühe Neuzeit

Mühldorf im Barock
Mühldorf im Barock

Ende des 15. Jahrhunderts war in Mühldorf vorerst Frieden eingekehrt, allerdings sah man sich auch jetzt großen Problemen gegenüber. Das Jahrhundert war noch nicht ganz vorbei, da suchte 1495 ein verheerendes Feuer die Stadt heim und zerstörte knapp die Hälfte der Häuser. Die folgenden 100 Jahre standen im Zeichen der Pest. 1571 verlegte Erzbischof Johann Jacob von Kuen-Belasy seine Residenz bis 1582 nach Mühldorf, da in Salzburg die Pest wütete. 1611 und 1634 traf dieses Schicksal auch die Stadt Mühldorf und forderte 488 Opfer. Die Stadt hatte sich gerade erst wieder erholt, als 1640 die schlimmste dokumentierte Brandkatastrophe Mühldorf in Flammen aufgehen lies. 80 % der Firste in der Innenstadt wurden dabei zerstört. 8 Jahre später erreichen die letzten Ausläufer des dreißigjährigen Krieg auch Mühldorf, als die Stadt für wenige Wochen durch die Schweden besetzt wurde.

Denkmal für die Opfer der Napoleonischen Kriege
Denkmal für die Opfer der Napoleonischen Kriege
Grundriss von 1648
Grundriss von 1648

Das 17. Jahrhundert war für den blühenden Handelsstandort Mühldorf ein einziges Desaster. Schwer gekennzeichnet von Krieg, Pest und Brand sollte es Jahrzehnte dauern, bis sich Mühldorf wieder einigermaßen erholen konnte.

Am Ende der europäischen Hexenverfolgung sollte Mühldorf 1749 auch noch teil dieses traurigen Kapitels der frühen Neuzeit werden. Zwar wurden bereits in den Jahren davor Prozesse gegen mutmaßliche Hexen geführt, allerdings war der Fall der 16-jährigen Dienstmagd Maria Bauer, die im August 1749 inhaftiert wurde, der einzige in Mühldorf der vollständig dokumentieret ist. Nach monatelanger Inhaftierung und endlosen Verhandlungen wurde das Todesurteil gegen das Mädchen im Oktober 1750 in Salzburg vollstreckt.

Die letzten Jahre unter erzbischöflicher Herrschaft sollten wiederum von Krieg gekennzeichnet sein. Um die Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert stand Europa im Zeichen der Koalitionskriege und auch Mühldorf sollte davon nicht verschont werden. Am 12. Oktober 1800 wurde die auf Seiten der Österreicher stehende Stadt von den Franzosen besetzt und die Österreicher in die Flucht geschlagen. Die Besatzung sollte erst im April 1801 zu Ende gehen. Die lange Besetzung entwickelte sich für die Stadt zur finanziellen Katastrophe.[6]

[Bearbeiten] Mühldorf in Bayern

[Bearbeiten] Das 19. Jahrhundert

Besitzergreifungspatent über Mühldorf 1802
Besitzergreifungspatent über Mühldorf 1802
Flurkarte von Mühldorf (1814)
Flurkarte von Mühldorf (1814)


Am 9. Februar 1801 wurden die Koalitionskriege mit dem Frieden von Lunéville offiziell beendet. Die weltlichen Fürsten sollten als Entschädigung für ihre Gebietsverluste Territorien der geistlichen Herrscher zugesprochen bekommen.
Im Reichsdeputationshauptschluss wird festgelegt, dass unter anderem die Stadt Mühldorf von Salzburg an Bayern übergehen sollte. Durch einen Vorvertrag mit Frankreich war es den Bayern aber erlaubt, die ihnen zugewiesenen Gebiete früher in Besitz zu nehmen. So rückte am 19. August 1802 um halb fünf nachmittags eine Kompanie bayerischer Soldaten in der Stadt ein und besetzte diese. Ohne die endgültige Ratifizierung des Reichsdeputationshauptschlusses abzuwarten, wurde Mühldorf am 2. Dezember 1802 durch Johann Adam Freiherr von Aretin formell in Besitz genommen. Die Stimmung unter den Bürgern war äußerst ausgelassen und man freute sich auf die Zukunft unter bayerischer Flagge. Schon bald begannen die Mühldorfer, um die Gunst ihres neuen Herrschers buhlend, die Vergangenheit unter Salzburg schlecht zu reden. Rediit, unde venit (Sie ist zurück, wo sie hergekommen ist) war der Spruch der Stunde.

Stadtansicht von Mühldorf um 1860
Stadtansicht von Mühldorf um 1860

Am 21. Januar 1803 wurden schließlich bayerische Gesetze eingeführt und zu Ehren des neuen Herrschers wurde das rote Mühlrad im Wappen Mühldorfs durch ein blaues ersetzt.

Nach kurzer Friedenszeit begann 1805 der dritte Koalitionskrieg, bei dem die Bayern und somit auch Mühldorf auf der Seite Napoleons kämpften. Im September besetzten die Österreicher die Stadt für zwei Wochen, bevor die Franzosen unter der Führung von Napoleon in die Stadt einrückten und die Besatzer vertrieben. Auf ihrem Rückmarsch machten diese nochmals für ein halbes Jahr in Mühldorf halt. Nach kurzer Friedenszeit besetzten 1809 wieder die gegen Napoleon kämpfenden Österreicher die Stadt, die aber einer französischen Übermacht zurückweichen musste. Dies sollte für mehr als einhundert Jahre die letzte Besetzung der Stadt sein und man machte sich daran, wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen.

In den Folgejahren etablierte sich auch im Mühldorf die bürgerliche Kultur des Biedermeier. Am 23. April 1827 fand in Mühldorf an einem Raubmörder die letzte öffentliche Hinrichtung statt. 1863 bekam die Stadt den lang ersehnten Anschluss an das Telegraphennetz. Von 1871 bis 1908 begann eine Entwicklung, deren Auswirkungen noch heute zu sehen sind. Mühldorf wurde in dieser Zeit an fünf Bahnlinien angeschlossen und bekam somit sein Gesicht als "Linienstern" in Südostbayern. Im letzten Jahr des ausgehenden Jahrhunderts wurde in Mühldorf ein großes, dreistöckiges Distriktkrankenhaus eröffnet.[7]

[Bearbeiten] Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Mühldorf die erste Telefonanlage installiert und auch die Versorgung mit Elektrizität wurde immer weiter ausgebaut.

Der Kriegsaltag im 1. Weltkrieg war in Mühldorf ebenso wie in ganz Deutschland von Rationierung und Hunger geprägt. Im August 1914 wurde mit Max Anderl der erste Mühldorfer Gefallene gemeldet. Wie allerorts bildete sich auch in Mühldorf am Ende des Krieges ein Soldatenrat. Zu besonderen Vorkommnissen kam es am Abend des 25. April 1919, als eine Gruppe von Spartakisten Mühldorf besetzte. Fünf Tage später wurden die Aufständischen aber von Regierungstruppen entwaffnet und verhaftet. Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau des Innkanals begonnen, der 5 Jahre später fertig gestellt wurde. 1923 wird im größtenteils katholischen Mühldorf die erste evangelische Kirche der Stadt eingeweiht, Gottesdienste fanden aber schon seit knapp 50 Jahren statt.

Anfang der 1930er erreichte Adolf Hitlers Propaganda auch Mühldorf, als er im Juni 1931 auf der Mühldorfer Rennbahn eine Rede vor 5.000 Zuhörern hält, darunter auch Ernst Röhm. Seine Anhänger waren alle mit einem weißen Hemd bekleidet, da im Vorfeld ein Marsch im braunen Hemd verboten wurde. Nach dessen Machtergreifung im Jahr 1933 wurde Hitler vom Mühldorfer Stadtrat einstimmig zum Ehrenbürger ernannt, ein Titel, der ihm nach 1945 wieder aberkannt wurde. Gleichschaltung, politische Verfolgung und Propaganda machte in der Folge auch vor Mühldorf keinen Halt. 1938 hielt sich Hitler erneut für wenige Stunden in Mühldorf auf.

250 B-17-Bomber warfen am 19. März ihre Bomben über Mühldorf ab
250 B-17-Bomber warfen am 19. März ihre Bomben über Mühldorf ab

Im Jahr 1944 wurde im Mühldorfer Hart ein riesiger getarnter Rüstungsbunker unter dem Tarnnamen "Weingut" für die Produktion des Jagd- und Bomber-Flugzeugs Messerschmitt Me 262 errichtet. Die dabei eingesetzten Zwangsarbeiter wurden in einem Waldlager unweit der Baustelle untergebracht, einem Außenlager des KZ Dachau. Am 16. März 1945 kam der Krieg erstmals spürbar nach Mühldorf, als Tiefflieger den Mühldorfer Bahnhof beschossen. Am 19. März bahnten sich schließlich 700 amerikanische Flugzeuge, darunter 250 B-17-Bomber ihren Weg nach Mühldorf und warfen 6000 Bomben über der Stadt ab, vornehmlich über dem Bahnhof, der als einer der größten Umschlagbahnhöfe Bayerns eine kriegswichtige Stellung einnahm. Bei dem Angriff kamen 129 Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Kinder. Einen Monat später, am 20. April wurden erneut Bomben über der Stadt abgeworfen und töteten 15 Mühldorfer. Die beiden Angriffe zerstörten rund 40% des gesamten Wohnraums, zahlreiche gewerbliche und industrielle Anlagen sowie 330.000 m² Gleisanlagen, das eigentliche Ziel der Angriffe. Am 25. April wird das Waldlager geräumt und die Häftlinge abtransportiert. Am 2. Mai erreichen schließlich, von Westen her kommend, amerikanische Truppen des 47. Panzerbataillons der 14. Division die Stadt. Bürgermeister Gollwitzer konnte, wohl auch auf Grund seines Dienstgrades als Major, den Mühldorfer Kampfkommandanten davon überzeugen von einer Verteidigung der Stadt abzusehen. Er übergab die Stadt ohne Kampfhandlungen an den amerikanischen Bataillonskommandeur. Allerdings wurde von abziehenden deutschen Truppen noch die Innbrücke gesprengt. Nach Kriegsende wurden auf dem KZ-Friedhof in Mühldorf 480 Häftlinge aus einem Massengrab des Waldlagers beigesetzt.[8]

[Bearbeiten] Mühldorf nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Krieg wurde in Mühldorf eine Spruchkammer eingerichtet und es kam auch hier zur Entnazifizierung. Mühldorf hatte außerdem schwer an den folgenden Flüchtlingsströmen zu tragen. So waren im Mai 1946 fast 15.000 Flüchtlinge im Landkreis Mühldorf registriert, was einen Anteil von 33 % an der Gesamtbevölkerung ausmachte. In der Folgezeit begann auch in Mühldorf der Wiederaufbau und allmählich ging es auch am Inn wieder wirtschaftlich bergauf. [9]

Zu einer wissenschaftlichen Entdeckung kam es 1971, als südlich der Stadt ein vollständiges Skelett eines Gomphotheriums gefunden wurde, das auf etwa 10 Millionen Jahre datiert wurde. Das Original wird seither in der Bayerischen Staatssammlung in München aufbewahrt, ein Nachguss des Schädels befindet sich aber im Lodronhaus, dem Heimatmuseum von Mühldorf.[10]

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Die Stadteile Altmühldorf, Ecksberg (als ehemaliger Ortsteil von Altmühldorf), Hart und Mößling waren bis in die 1970er Jahre selbständige Gemeinden. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern schlossen sich Mößling und Hart 1972 an Mühldorf an, Altmühldorf folgte 1978. Mühldorf wuchs durch diese Angliederung um 20 km² und gewann über 3000 neue Einwohner. Eingemeindungen von kleineren Gebieten aus den heutigen Stadtteilen fanden bereits im frühen 20. Jahrhundert statt und wurden vor der Gebietsreform letztmals 1965 durchgeführt. [11]

[Bearbeiten] Bevölkerung

Folgende Tabellen zeigen die Bevölkerungsentwicklung Mühldorfs seit 1845. Die Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Die Sprünge in den Jahren 1972 und 1978 sind durch die Eingemeindungen von Mößling, Hart und Altmühldorf zu erklären. Einwohnerzahlen vor 1845 liegen dem Einwohnermeldeamt Mühldorf nicht vor.

Bevölkerungsentwicklung von 1845 bis 2005
Bevölkerungsentwicklung von 1845 bis 2005


Datum Einwohner
1845 1.863
1865 2.128
1885 2.828
1900 3.519
1915 4.375
1930 6.514
1945 8.104
1960 10.566
Datum Einwohner
1971 10.737
1972 12.885
1977 12.515
1978 14.276
1990 15.314
1995 16.822
2000 17.326
2005 17.808

Quelle: Einwohnermeldeamt Mühldorf a. Inn (2006)

[Bearbeiten] Politik

Bei den bayerischen Kommunalwahlen am 3. März 2002 wurden folgende Ergebnisse erzielt.[12]

[Bearbeiten] Gemeinderat

Die Sitzverteilung im Stadtrat seit 2002
Jahr CSU SPD UWG Grüne FDP Parteilos Gesamt Wahlbeteiligung
(in %)
2002 8 7 3 1 1 2 22  ?

[Bearbeiten] Bürgermeister

Name Partei
1. Bürgermeister Günther Knoblauch SPD
2. Bürgermeister Paul Schwarz CSU
3. Bürgermeister Johann Liebl SPD

[Bearbeiten] Wappen

Das Mühldorfer Stadtwappen zeigt heute ein Mühlrad mit 8 Schaufeln auf silbernen Grund. Die Farben weisen auf die frühere Zugehörigkeit Mühldorfs zu Salzburg hin, welches dieselben Farben im Wappen trugt. Das Mühldorfer Siegel wurde erstmals 1307 abgedruckt und ist wohl um 1290 entstanden. Damit zählt Mühldorf zu den ältesten Städten Südostoberbayerns mit eigenem Siegel. Zu dieser Zeit zeigte es noch 16 Schaufeln. Ab dem 14. Jahrhundert zeigte das Siegel der Stadt ein Rad mit acht Schaufeln. Erstmals auf dem Wappenschild erschien das Mühlrad im 16. Jahrhundert. 1507 wurde das Wappen durch den Erzbischof von Salzburg Leonhard von Keutschach bestätigt, wobei die heutigen Farben des Wappens erstmals 1530 überliefert wurden. Im 19. Jahrhundert, nachdem Mühldorf an Bayern ging, wurde als Feldfarbe des Öfteren Blau verwendet, als Zeichen der Loyalität gegenüber den neuen Herrschern. Mit der Zeit kehrte man aber wieder zu den ursprünglichen Farben zurück. Die Stadtfahne ist heute rot-weiß.[13]

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Altstadt von Mühldorf zeigt eine Vielzahl schöner Fassaden
Die Altstadt von Mühldorf zeigt eine Vielzahl schöner Fassaden
Die Altstadt von Mühldorf
Die Altstadt von Mühldorf
Das Altöttinger Tor markiert das Ende der Altstadt
Das Altöttinger Tor markiert das Ende der Altstadt


Mühldorf besitzt eine historische Altstadt mit Häusern im typischen Inn-Salzach-Stil. Die Stadt liegt an der Strecke des Radpilgerweges "Benediktweg", der im August 2005 eröffnet wurde.

[Bearbeiten] Museen

  • Kreismuseum im Lodronhaus
  • Jagd-Musseum

[Bearbeiten] Bauwerke

Eine Auswahl an sehenswerten Bauwerken in Mühldorf

  • Kirche St. Katharina (um 1300 erbaut, Neubau um 1475)
  • Kapelle St. Johannes (erbaut um 1371)
  • Rathaus (um 1450 erbaut)
  • Fürstbischöfliches Schloss, heutiges Finanzamt (1539 erbaut)

[Bearbeiten] Sport

Die zahlreichen Sportvereine in Mühldorf bieten ein breites Spektrum an sportlichen Betätigungsfeldern. Dazu gehören neben den alltäglichen Sportarten wie Fußball, Tennis, Volleyball, Basketball, Turnen, und Skisport auch Sportarten wie Bogenschießen, Flugsport, Golf und ein spezieller Sportverein für Behinderte. [14]

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Verteilung der Beschäftigten auf primären (grün), sekundären (rot) und tertiären Sektor (Blau)
Verteilung der Beschäftigten auf primären (grün), sekundären (rot) und tertiären Sektor (Blau)

Das Stadtgebiet von Mühldorf umfasst eine Fläche von 29.42 km². Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von etwa 131 km. In der Stadt sind ca. 1.450 Gewerbebetriebe ansässig, vornehmlich aus dem Handels- und Handwerksbereich. Sie bieten knapp 8.000 Menschen einen Arbeitsplatz, darunter 6.000 Mühldorfern. In der Stadt befinden sich alle öffentlichen Behörden des Landkreises Mühldorf. Im Umkreis von 30 km um die Stadt leben etwa 250.000 Personen. Vom Bahnhof Mühldorf aus pendeln täglich 14.000 Menschen Richtung München. Der Einzelhandel in Mühldorf erwirtschaftet einen Umsatz von 200 Millionen Euro im Jahr.

[Bearbeiten] Verkehr

Entfernungen von Mühldorf aus
Entfernungen von Mühldorf aus

Mühldorf am Inn liegt ca. 78 km östlich der Landeshauptstadt München und 99 km südwestlich von Passau und am Schnittpunkt der Hauptverkehrswege östlich von München, der A 94 / B 12, der Staatsstraße 2092 und der B 299.

Beim Eisenbahnknotenpunkt Mühldorf am Inn verbinden sich acht Bahnstrecken, aus München (KBS 940), Rosenheim (KBS 944), Freilassing / Salzburg (KBS 943), Burghausen (KBS 942), Simbach am Inn (KBS 941), Passau (KBS 946), Traunstein (KBS 947) und Landshut (KBS 945) zum Linienstern Mühldorf. Dieser wird von der DB-Tochter SüdostBayernBahn betrieben. Am Güterbahnhof Mühldorf werden jährlich etwa 800 Güterwaggons abgefertigt.

Der öffentlichen Personennahverkehrs besteht aus 4 Linien im Stadtbereich (Stadtbus) und 16 Linien ins Mühldorfer Umland.[15]

Drei Kilometer nördlich der Kreisstadt liegt der Flugplatz Mühldorf, der mit seiner 1060m Metern Länge und 20 Metern Breite asphaltierten Rollbahn für Flugzeuge bis 5,7 Tonnen zugelassen ist.

[Bearbeiten] Medien

  • Mühldorf-TV: lokal produzierender Fernsehsender der nur über das Internet zu empfangen ist und eine wöchentliche Sendedauer von unter einer Stunde hat. Das Programm enthält ausschließlich lokale Themen. (siehe Weblinks)

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten] Bildung

In Mühldorf gibt es eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen aus den verschiedensten Bereichen.

Eine von vielen Schulen der Stadt, das Ruperti-Gymnasium
Eine von vielen Schulen der Stadt, das Ruperti-Gymnasium

Darüber hinaus gibt es in Mühldorf eine Stadtbücherei und vier Pfarrbüchereien.[16]

[Bearbeiten] Sonstiges

Mühldorf verfügt unter anderem über ein Freibad, ein Hallenbad, eine Kunsteisbahn und eine Trabrennbahn. Darüber hinaus gibt es 14 Einrichtungen zur Kinderbetreuung.

[Bearbeiten] Medizinische Versorgung

Die Stadt Mühldorf verfügt über mehr als 100 praktische Ärzte und Fachärzte aus den verschiedensten Fachgebieten. Die Grund- und Regelversorgung mit der Versorgungsstufe II stellt dabei die Kreisklinik Mühldorf sicher. Darüber hinaus verfügt die Stadt mit einer Augenklinik, einer Zahnklinik und einer Praxisklinik für Orthopädie, Sportmedizin und Chirurgie über drei ambulante Fachkliniken. [17]

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Ehrenbürgerwürde ist die höchsten Auszeichnungen, die die Stadt Mühldorf vergibt. Die Verleihung erfolgt an Persönlichkeiten, die sich durch herausragenden Einsatz für die Stadt verdient gemacht haben. Durch die strengen Kriterien hat die Stadt Mühldorf bisher nur neun Persönlichkeiten diese Würde verliehen.

Karl Kaerner (* 26. Juli 1804 in Kusel; † 30. September 1869 in München) wurde am 14. Februar 1852 für seine Leistung als Bauleiter beim Bau der Innbrücke die Ehrenbürgerwürde verliehen. Kaerner war seit 1848 Vorstand der Bauinspektion Rosenheim.

Gustav von Schlör
Gustav von Schlör

Gustav von Schlör (* 4. April 1820 in Vilseck; † 25. September 1883 in München) wurde am 30. Mai 1871 zum Ehrenbürger der Stadt Mühldorf ernannt. Er hat sich als bayerischer Handelsminister für den Ausbau Mühldorfs zum Eisenbahnknotenpunkt eingesetzt, ein Engagement, dessen Auswirkungen noch heute die Stadt prägen.

Georg von Orterer (* 30. Oktober 1849 in Wörth (bei Erding); † 5. Oktober 1916 in München) wurde am 4. Juni 1897 die Ehrenbürgewürde verliehen. Die Stadt dankte dem Politiker für seine Verdienste um den Bau der Eisenbahnlinie Mühldorf-Altötting-Burghausen, welche 1897 eröffnet wurde.

Anton Fent (* 25. Dezember 1840 in Roggenburg (bei Ulm); † 23. Februar 1915 in Mühldorf) wurde am 25. November 1910 Ehrenbürger der Stadt. Er war fast 40 Jahre lang Schulleiter an der Mühldorfer Fortbildungsschule, bevor er 1910 in den Ruhestand ging.

Franz Xaver Fischer (* 9. Januar 1851 in München; † 9. Januar 1940 in Mühldorf) diente der Stadt von 1878 bis 1919 im Gemeindekollegium, im Magistrat und zuletzt 19 Jahre lang als Bürgermeister. In dieser Zeit hat Fischer maßgeblich den Ausbau der Elektrizitäts- und Wasserversorgung der Stadt vorangetrieben. Während des Ersten Weltkrieges leitete er nahezu im Alleingang die Verwaltung der Stadt. Wegen seines langjährigen Engagements verlieh im Stadt am 10. April 1919 die Ehrenbürgerwürde.

Leo Mulfinger (* 26. Dezember 1882 in Marktbreit; † 27. September 1958 in Mühldorf) war seit 1919 in leitender Position für die Stadtverwaltung verantwortlich. Ihm war es zu verdanken, dass Mühldorf 1921 eine Realschule erhielt, das heutige Gymnasium. Außerdem widmete er sich als Stadtamtmann dem Ausbau der Stadt. Von 1932 bis 1973 war Mulfinger neben seinen bisherigen Aufgaben auch Bürgermeister. Dieses Amt gab er schließlich zu Gunsten seines Amtes in der Verwaltung wieder auf. Am 27. Dezember 1952 ernannte ihn der Stadtrat zum Ehrenbürger Mühldorfs.

Hans Gollwitzer (* 13. Januar 1896 in Erding; † 24. März 1979 in Mühldorf) war ab 1937 Bürgermeister der Stadt. Bereits zu dieser Zeit wurde ihm schon einmal die Erhenbürgerwürde verliehen, nach dem Krieg aber wieder aberkannt. Im Zweiten Weltkrieg war er Bataillonskommandeur in Russland und Frankreich. Am 2. Mai 1945 übergab Bürgermeister Gollwitzer die Stadt, entgegen den Anordnungen von höherer Stelle, kampflos den amerikanischen Truppen. Zunächst seines Amtes enthoben wurde er 1952 wieder zum Bürgermeister gewählt und hielt dieses Amt bis zu seiner Pensionierung 1966. Im Anschluss verwaltete er als ehrenamtlicher Mitarbeiter die Stadtbücherei und das Stadtarchiv. Am 14. Januar 1971 wurde Altbürgermeister Gollwitzer in Anerkennung seiner Dienste um die Stadt Mühldorf die Ehrenbürgerwürde verliehen. Diese Verleihung an das frühere NSDAP-Mitglied ist bis heute bei einigen Mühldorfern umstritten, klar ist aber, dass Gollwitzer durch seine letzte Amtshandlung im 2. Weltkrieg der Stadt großen Schaden ersparte.

Josef Klapfenberger (* 25. Juni 1905 in Edling; † 13. Oktober 1980 in Mühldorf) war von 1850 bis 1980 Stadtpfarrer von Mühldorf. Am 12. Juni 1975 überreichte ihm der damalige Bürgermeister Josef Federer die Ehrenbürgerwürde der Stadt. Klapfenberger setzte sich für die Renovierung der Katharinen- und der Nikolauskirche ein und trieb den Neubau eines Altenheimes und eines Kindergarten voran.

Josef Federer (* 19. Februar 1921 in Fronberg (heutiger Ortsteil von Schwandorf)) wurde 1966 zum Bürgermeister von Mühldorf gewählt. Davor war er bei der Landeskrankenkasse Mühldorf und der AOK tätig. Während des Zweiten Weltkrieges war als Oberleutnant in Frankreich und Russland eingesetzt und kam 1946 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurück. Während seiner 24-jährigen Amtszeit war er für den Bau vieler kommunaler Behörden mitverantwortlich und genoss die Sympathien der meisten Einwohner. Am 3. Mai 1990, kurz nach seiner Pensionierung, wurde Altbürgermeister Federer die Ehrenbürgerwürde verliehen. Er ist der einzige noch lebende Ehrenbürger der Stadt.[18]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Reinhard Wanka (Red.): Mühldorf. Stadt am Inn. Geschichtsverein Heimatbund, Mühldorf a. Inn 1995. S. 15-18
  2. Ebd. S. 19-22
  3. Ebd. S. 311
  4. Ebd. S. 27-33
  5. Ebd. S. 34-42
  6. Ebd. S. 80ff u. 316f
  7. Ebd. S. 115-132
  8. Ebd. S. 133-176
  9. Ebd. S. 179
  10. Ebd. S. 21
  11. Ebd. S. 299
  12. Stadt Mühldorf a. Inn - Stadtratsliste
  13. Reinhard Wanka (Red.): Mühldorf. Stadt am Inn. Geschichtsverein Heimatbund, Mühldorf a. Inn 1995. S. 11ff
  14. Stadt Mühldorf a. Inn - Vereine und Verbände
  15. Stadt Mühldorf a. Inn - Stadtbus
  16. Stadt Mühldorf a. Inn - Schulen und Bildungseinrichtungen
  17. Stadt Mühldorf a. Inn - Medizinische Versorgung
  18. Reinhard Wanka (Red.): Mühldorf. Stadt am Inn. Geschichtsverein Heimatbund, Mühldorf a. Inn 1995. S. 159ff

[Bearbeiten] Literatur

  • Edwin Hamberger (Hrsg.): Mühldorf a. Inn - Salzburg in Bayern : 935 - 1802 - 2002 ; [Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung vom 8. Juni bis 27. Oktober 2002 im Haberkasten, Mühldorf a. Inn]. Stadt Mühldorf, Mühldorf a. Inn 2002, ISBN 3-9808380-0-5
  • Edwin Hamberger: Rauch und Staub verdunkelten die Sonne. Luftangriffe auf Mühldorf 1945. Geschichtsverein Heimatbund, Mühldorf a. Inn 2005, ISBN 3-930033-19-4
  • Peter Müller: Das Bunkergelände im Mühldorfer Hart : Rüstungswahn und menschliches Leid. Geschichtsverein Heimatbund, Mühldorf a. Inn 2000, ISBN 3-930033-17-8
  • August Friedrich Neumeyer: Der Mühldorfer Hexenprozeß . Geschichtsverein Heimatbund, Mühldorf a. Inn 2004.
  • Reinhard Wanka (Red.): Mühldorf. Stadt am Inn. Geschichtsverein Heimatbund, Mühldorf a. Inn 1995.

[Bearbeiten] Weblinks

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