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Opel Kadett D

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Opel
Kadett D
Hersteller: General Motors
Produktionszeitraum: 19791984
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Schrägheck, Kombi, Lieferwagen
Motoren: Ottomotoren:
1,2 l (39/44 kW)
1,3 l (44/55 kW)
1,6 l (66 kW)
Dieselmotoren:
1,6 l (40 kW)
Länge: 3/5-türer: 3.998 mm Caravan: 4207 mm
Breite: 1.636 mm
Höhe: 1.400 mm
Leergewicht: 875-1.060 kg
Vorgängermodell: Opel Kadett C
Nachfolgemodell: Opel Kadett E
Ähnliche Modelle: VW Golf I, Ford Escort

Der Opel Kadett D ist ein Fahrzeug der Kompaktklasse der Adam Opel AG. Der Opel Kadett D wurde als Nachfolger des Opel Kadett C von 1979 bis 1984 gebaut. Inzwischen ist er im deutschen Straßenbild nur noch recht selten zu sehen. Er hat die Ära der Frontantriebsmodelle im Hause Opel eingeleitet. Der Kadett D war für die Adam Opel AG aus wirtschaftlicher Sicht eine der wichtigsten Modellerscheinungen der 1970er und 1980er Jahre.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karosserie

Der Kadett D wurde in drei Karosserieformen angeboten:

  • Schrägheck mit zwei, drei, vier oder fünf Türen
  • Kombi (Caravan) mit drei oder fünf Türen
  • Lieferwagen mit drei Türen und ohne hintere Seitenfenster ab 9/83

Eine Besonderheit ist, dass die meistens anzutreffende Heckklappe des Schrägheckmodells oberhalb der Heckscheibe angeschlagen ist und aufpreispflichtig war. Weitaus seltener ist die unterhalb der Heckscheibe angeschlagene kleine Kofferraumklappe, erkennbar an den zwei außenliegenden Scharnieren.

[Bearbeiten] Antrieb

Mit dem Kadett D wurde in dieser Baureihe erstmals der Frontantrieb eingeführt. Der Motor liegt quer zur Fahrtrichtung und treibt über eine verblockte Getriebe-Differential-Einheit die Vorderräder an.

Den Kadett D gab es auf Wunsch auch mit 3 Gang Automatikgetriebe.

[Bearbeiten] Motoren

[Bearbeiten] Benzinmotoren

Der Opel Kadett D wurde mit folgenden Motoren angeboten:

  • 1,0 Liter Hubraum, 29kW/ 40PS (1,0N OHV) bis 8/81, sehr geringe Produktionszahl (10 Stück)
  • 1,0 Liter Hubraum, 37kW/ 50PS (1,0S OHV) bis 8/81, nur für den Export, z.B. nach Italien
  • 1,2 Liter Hubraum, 39kW/ 53PS (1,2N OHV) bis 8/82
  • 1,2 Liter Hubraum, 44kW/ 60PS (1,2S OHV) ab 11/79
  • 1,2 Liter Hubraum, 40kW/ 55PS (1,2S OHC) ab ?/82, geringe Stückzahl
  • 1,3 Liter Hubraum, 44kW/ 60PS (1,3N OHC) Serie für Voyage und Voyage Berlina
  • 1,3 Liter Hubraum, 55kW/ 75PS (1,3S OHC) Serie für SR
  • 1,6 Liter Hubraum, 66kW/ 90PS (1,6S OHC „Bigblock“) ab 8/81, nicht für Pirsch
  • 1,8 Liter Hubraum, 85kW/115PS (1,8E OHC) nur GTE

Bei den neuen ohc-Benzinmotoren in den ersten Jahren traten häufig Nockenwellenschäden infolge mangelnder Härtung auf.

[Bearbeiten] Dieselmotoren

  • 1,6 Liter Hubraum, 40kW/54PS (1,6D OHC) ab 2/82, nicht für Pirsch und SR. Dieser Wirbelkammermotor wurde aus dem 1,6 S Ottomotor entwickelt und ist im Gegensatz zum langhubigen Dieselmotor des Konkurrenten Volkswagen leicht kurzhubig ausgelegt. Diese Auslegung ist ansonsten nur bei den Mercedes-Benz Vorkammerdieselmotoren anzutreffen und für sehr hohe Laufleistungen bekannt.

[Bearbeiten] Ausstattungsvarianten

Der Opel Kadett D wurde in folgenden Ausstattungsvarianten angeboten:

  • Limousine
    • Kadett (Standard)
    • Kadett Luxus (bis 8/81 ohne Luxus-Schriftzug)
    • Kadett Berlina
    • Kadett SR
    • Kadett GTE (ab 3/83)
  • Kombi
    • Kadett Caravan (Standard)
    • Kadett Caravan Luxus (bis 8/81 ohne Luxus-Schriftzug)
    • Kadett Voyage (ab 3/80)
    • Kadett Voyage Berlina (ab 3/80, nur 5türig)
  • Sondermodelle
    • Kadett Pirsch (ab 9/81) als geländefähiger Gebrauchskombi)
    • Kadett J (ab 10/81, ab 9/83 auch als Diesel und als Caravan)
    • Kadett GLS (ab 9/83, auch als 5türiger Caravan)
    • Kadett Corsa (gab es nur in den Farben Schwarz, Rot und Braun), verziert war dieser mit goldenen Seitenstreifen und dem Schriftzug Corsa. Dieser wurde nur so lange verkauft, bis Opel das Modell Corsa auf den Markt brachte und die Stückzahl war auf 5000 Exemplare begrenzt.

[Bearbeiten] Besonderheiten Kadett SR

Der Kadett SR war nur mit den 1,3S und 1,6S Motoren lieferbar. Die Karosserie war im unteren Bereich rundum bis zur Höhe der Stoßstangen mit mattschwarzer Folie versehen. Weiterhin waren ebenfalls schwarze Kotflügelverbreiterungen, Frontspoiler, Leichtmetallfelgen sowie ab 9/81 Seitenschwellerleisten verbaut. Ab etwa 4/83 waren die Alufelgen aufpreispflichtig, Serie waren dann 14"-Stahlsportfelgen.

Im Innenraum unterschied sich die SR-Ausstattung durch Sportsitze von Recaro und Zusatzinstrumente im Kombiinstrument von den anderen Ausstattungsvarianten. Alle SR-Modelle bis Modelljahr'81 besaßen die Türverkleidungen der Standardversion. Ab Modelljahr'82 wurden diese im Rahmen der größeren Modellpflege durch die nun nach unten vergrößerten Türverkleidungen des „Luxus“ ersetzt.

Der SR wurde meist als 3türer geliefert, es gab ihn aber bis 8/81 auch als 2türer mit kleinem Kofferraumdeckel und ab 9/82 auch als 5türer.

[Bearbeiten] Besonderheiten Kadett GTE

Kadett D GTE
Kadett D GTE

1983 wurde die GTE-Variante mit dem 85 kW (115 PS) starken Motor vorgestellt. Dessen 1,8 Liter-Einspritzmotor gehörte zur neuen OHC-Motorengeneration mit Leichtmetall-Zylinderkopf und hydraulischem Ventilspielausgleich, der auf neuen Fertigungslinien des Komponentenwerkes Kaiserslautern entstand.

Die GTE-Variante unterschied sich äußerlich durch in Wagenfarbe lackierte Verbreiterungen, Seitenschwellerleisten, Frontspoiler und Außenspiegel, einer schwarzen Folie rund um die Heckscheibe sowie die ganz silbernen Leichtmetallfelgen des ein Jahr zuvor erschienenen Ascona C SR vom Kadett SR. Beim GTE in polarweiß waren die Felgen weiß lackiert und die Stoßfänger aus weißem Kunststoff!

Der GTE wurde nur etwas länger als 1 Jahr produziert. Es wurden „nur“ ca. 36.300 Stück in Bochum und im Werk Antwerpen ( Belgien ) produziert , davon ca. 2/3 als Linkslenker.

Im Innenraum unterschied sie sich durch Sportsitze von Recaro in grauem Feinvelour, Sportlenkrad inklusive GTE-Emblem auf dem Hupenknopf und Zusatzinstrumente im Kombiinstrument von den anderen Modellen. Weiterhin war ausschließlich dem GTE ein Tacho bis 220 km/h vorbehalten. Ebenso war ein Öldruckmesser wie auch im SR im Kombiinstrument vorhanden. Alle schwächeren Serienbrüder mussten mit dem 200 km/h Tacho Vorlieb nehmen.

Die GTE-Variante verfügte weiterhin über Lenkungsdämpfer, ein tiefergelegtes Fahrwerk mit Gasdruckdämpfern und innenbelüftete Scheibenbremsen vorne. Er wurde wie der SR drei- und fünftürig angeboten.

Als Kunde konnte man ab 1983 zwischen den Farben Polarweiß, Karminrot, Silber, und Schwarz wählen, während allen anderen Modellen die komplette Farbpalette zur Verfügung stand. Bei den Modellen in Weiß waren die Stoßstangen aus weißem Kunststoff und die Leichtmetallfelgen in Wagenfarbe lackiert. Alle anderen GTE-Modelle hatten schwarze Stoßstangen und silberne Leichtmetallfelgen. Der Opel Kadett D GTE ist heute nur noch sehr selten in gutem Zustand zu finden. Dem Kraftfahrzeugbundesamt sind nur noch etwa 300 Fahrzeuge bekannt. Gut erhaltene GTEs mit der Zustandsnote 1 -2 werden weitaus höher gehandelt als es Youngtimer-Bewertungslisten vorgeben.

[Bearbeiten] Baugleiche Modelle

Vauxhall Astra MK1
Vauxhall Astra MK1
Vauxhall Astra MK1
Vauxhall Astra MK1

In Großbritannien wurde der Kadett D unter der Bezeichnung Vauxhall Astra angeboten. (Lieferwagen: Bedford Astravan) Der Astra unterschied sich im Wesentlichen durch die Rechtssteuerung und andere Embleme vom Kadett. Dieses Modell war in Kontinentaleuropa nicht erhältlich. Interessanterweise wurde der Vauxhall ebenfalls in Bochum produziert. Der Astra wurde von September 1979 bis August 1986 gebaut, also zwei Jahre länger als der Kadett D auf dem Kontinent.

Bei den Insel-Modellen gab es aber einige Unterschiede. Der Vauxhall Astra wurde bis 1982 parallel zum Vauxhall Chevette angeboten, ein Verschnitt aus Opel Kadett C mit einer Front im Design des Manta B´s. Bei seiner Vorstellung im August war der 13S-OHC Motor die Top-Motorisierung , welcher auch auf dem Kontinent im Kadett D das obere Ende des Leistungsspektrums darstellte und bis September 1984 produziert wurde. Ebenfalls wurden im Astra auch der bewährte 12N-OHV (53 PS) sowie der 12S-OHV(60PS)und der 13N-OHC-Motor verbaut, allerdings bekamen dies Modelle statt eines Solex-Vergasers einen Dollorto. Die Karosserie-Varianten waren aber identisch. Im September 1981 folgte dann der 16S-Motor, der auch parallel im Kadett D eingeführt wurde und der erste Motor der OHC-Bigblock Baureihe war. Dieser leistete 90 PS und die Modifikationen an Fahrwerk sowie Bremse waren Grundlage für die späteren GTE-Modelle. Gleichzeitig mit der Einstellung der Produktion des Chevettes nahm man beim Astra D neue Motorenvarianten ins Programm auf. Hierzu zählten der 12S-OHC Motor mit 60 PS , der wie der 13S bis September 1984 produziert wurde und der 16D-OHC Motor, der gleichzeitig auch im Kadett D erschien, jedoch bis zum Schluss in der Baureihe verblieb. Gemäß dem Baukastenprinzip von Vauxhall/Opel wurden in der Entwicklung des Dieselmotors viele Komponenten des 16S-OHC übernommen.

Im März 1983 war es endlich soweit. Die langersehnte Sportausführung des Astras namens GTE wurde auf der Insel vorgestellt, gleichzeitig mit dem Kadett D GTE auf dem Kontinent. Neben den Gemeinsamkeiten wie den 18E -Einspritzmotor und Bosch LE-Jetronic Einspritzpumpe gab es feine aber kleine Unterschiede in der Ausstattung. Die Astra GTE´s wurden von Haus mit Scheinwerferreinigungsanlagen, zwei Nebelschlussleuchten, Seitenausstellfenstern ausgeliefert, jedoch mussten sie sich mit den Standardspiegeln begnügen. Beim Kadett GTE waren diese Features aufpreispflichtig aber man verbaute serienmäßig die Spiegel von der Fa. Engelmann.

Ab September 1984 konnte man nur noch zwischen drei OHC Big-Block-Motoren wählen, der 16S-Benziner (90 PS), der 16D- Diesel (54 PS) und dem 115 PS starken GTE.

[Bearbeiten] Siehe auch

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