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Riesigk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
 Riesigk führt kein Wappen
Riesigk
Deutschlandkarte, Position von Riesigk hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Anhalt-Zerbst
Verwaltungsge-
meinschaft
:
Wörlitzer Winkel
Koordinaten: Koordinaten: 51° 49′ N, 12° 28′ O51° 49′ N, 12° 28′ O
Höhe: 62 m ü. NN
Fläche: 6,13 km²
Einwohner: 213 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06786
Vorwahl: 034905
Kfz-Kennzeichen: AZE
Gemeindeschlüssel: 15 1 51 050
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Franzstraße 1
06785 Oranienbaum
Webpräsenz:
Bürgermeisterin: Silvia Grune
Riesigk-Ortsschild
Luftbild Riesigk
Luftbild Riesigk

Riesigk ist eine deutsche Gemeinde südlich der Elbe im Bundesland Sachsen-Anhalt und im Landkreis Anhalt-Zerbst. Die Gemeinde ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel mit Sitz in der Stadt Oranienbaum.

Zu Riesigk gehören die Ortsteile Rotehof und Schönitz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Gemeinde ca. vier Kilometer südlich des Elbe-Ufers liegt überwiegend im Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe zwischen Dessau-Roßlau und Wittenberg. Nur drei Kilometer westlich von Riesigk entfernt befindet sich der Wörlitzer Park inmitten des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches.

[Bearbeiten] Geologie

Das Gebiet um Riesigk ist flach und wird von zahlreichen Altwassern der Elbe sowie Gräben und Bächen durchzogen. Reste von Sanddünen aus der letzten Eiszeit sind die einzigen (nur etwas mehr als zwei Meter hohen) Erhebungen. Größtes Altwasser ist der mehrere Kilometer lange "Schönitzer See", unmittelbar hinter dem alten Hochwasserdeich in Riesigk gelegen. Der See wird durch die "Seedammbrücke" (Damm mit Brücke für die Straße nach Schönitz) und den "Neuen Wall" (Hochwasserdeich vom "Taubenhaus" bis Rehsen) mehrfach zerteilt.

  • Das gesamte Gemeindegebiet liegt in der Flußaue der Elbe. Die Böden sind nacheiszeilichen (holozänen) Ursprungs. Es sind fast alle Arten von Böden anzutreffen: von leichten Sandböden bis zu schweren Lehmböden. Die Bodenwertzahlen der Böden liegen deshalb auch in einem weiten Bereich von etwa 20 bis 85.
  • Der Grundwasserstand ist sehr hoch und hängt auch stark vom Rückstau der Elbe in den "Schönitzer See" ab und liegt z.T. nur 1 m unter der Erdoberfläche. Bei länger anhaltendem Hochwasser der Elbe oder nach starken Regenfällen kann man deshalb die historischen Verläufe (Mäander) der Elbe auf den dann überfluteten Feldern und Wiesen gut erkennen. Die Grundwasserfließrichtung verläuft von Süd-Ost nach Nord-West.

[Bearbeiten] Bodenschätze

In Teilen des Gemeindegebietes kommen Flußsande und -kiese als Ablagerungen aus dem ehemaligem Elbtal vor.

Braunkohlevorkommen wurden bei Prospektierungsarbeiten in den 1970-er Jahren unter dem gesamten Gemeindegebiet festgestellt (Fortsetzung des in Bergwitz schon abgebauten Flözes nach Westen). Die Mächtigkeit ist mit 0,5 - 1,5 m bei etwa 30 m Abraum allerdings eher gering.

[Bearbeiten] Naturereignisse

Entsprechend der geografischen Lage hat Riesigk von jeher mit Hochwassern der Elbe zu kämpfen. Bauten zum Schutz vor den Hochwassern sind deshalb schon über Jahrhunderte erfolgt.

Eines der bislang verheerendsten Hochwasser erreichte Riesigk 2002. Schönitz wurde über mehrere Wochen überflutet.

Wörlitz Horstdorf Kakau Gohrau Rehsen

Riesigk Nachbargemeinden
Riesigk Nachbargemeinden

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Die Gemeinden Rehsen, Gohrau, Kakau, Horstdorf sowie die Stadt Wörlitz der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel grenzen an die Gemeinde Riesigk.

Die Länge der Grenze der Gemeinde beträgt ca 14 km.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Die Landvermessung erfolgte mit Hilfe eines trigonometrischen Punktes (TP) auf dem Turm der Kirche. Dieser befand sich auf der Brüstung der Aussichtsplattform in ca. 30 m Höhe und wurde bei den Restaurierungsarbeiten entfernt.

  • Der Ortskern von Riesigk an der Kreisstraße K2042 erstreckt sich entlang des südlichen Ufers des "Schönitzer Sees".
  • Südlich davon erstreckt sich Rotehof an der nördlichen Seite der Landesstraße L131. Die südliche Seite ist unbebaut.
  • Schönitz (mit nur sechs Häusern) liegt ca. zwei Kilometer nördlich von Riesigk und nördlich des "Schönitzer Sees".

[Bearbeiten] Klima

  • Der Regenschatten des Harzes bewirkt im Gebiet eine leicht verminderte Niederschlagsmenge von etwa 550 mm Niederschlag im Jahr. Die regenreichsten Monate sind Juni und August mit je etwa 60 mm Niederschlag. In den Wintern gibt es sehr selten Schnee.
  • Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei etwa 9 ° Celsius. Der wärmste Monat ist der Juli. Die mittlere Temperatur in diesem Monat beträgt etwa 18 ° Celsius.

[Bearbeiten] Hausnummern

Die Vergabe der ersten Hausnummern (um 1800) in Riesigk erfolgte von der Mitte des Dorfes beginnend in Uhrzeigerreichtung von 1 - 28. Die nächsten Häuser bekamen dann eine Hausnummer in der Reihenfolge ihrer Errichtung. Das erste Haus bekam dann erst 1904 eine Hausnummer mit Zusatzbuchstaben. Diese Art der Nummerierung wurde bis jetzt beibehalten. Die Zuordnung zu Riesigk oder Rotehof ist auch nicht so eindeutig.
Die Kirche besitzt keine Hausnummer.
In Rothof wurden die Häuser der Landarbeiter von 1 - 17 nummeriert. Die Häuser des Gutshofes und die Häuser 20 (ehemaliger Gasthof "Rotes Haus"), sowie 24 und 25 (vorher Riesigk 30 und 29) bekamen erst nach 1950 ihre jetzige Hausnummer.
Für Schönitz wurden die Hausnummern 1 - 8 vergeben. Inzwischen gibt es aber nur noch sechs Häuser, so dass es hier inzwischen Lücken in der Nummerierung gibt.
Die Nummerierung insgesamt ist dadurch sehr unübersichtlich.

[Bearbeiten] Natur

Der größte Teil des Gemeindegebietes besteht aus landwirtschaftlichen Nutzflächen. Wald ist im unmittelbaren Gemeindegebiet fast nicht vorhanden, es schließen sich jedoch im Norden große zusammenhängende Auwaldgebiete und Wiesenflächen bis zur Elbe hin an. Während sich im Osten schon die ersten Ausläufer der Dübener Heide zeigen.

[Bearbeiten] Fauna

Als größere Wildtiere sind Rehe und Wildschweine vertreten.
Biber sind in diesem Gebiet schon seit langer Zeit heimisch.
An und auf den Seen und Teichen gibt es zahlreiche Arten Wasservögel.
Der Fischbestand wurde während des Hochwassers 2002 stark dezimiert und durch den Neubesatz mit verschiedenen Fischarten wieder erneuert.

[Bearbeiten] Flora

Die Wassernuss wurde im "Schönitzer See" wieder angesiedelt.

Riesigk Hochwasser 2002 - Blick vom Kirchturm nach Norden
Riesigk Hochwasser 2002 - Blick vom Kirchturm nach Norden

[Bearbeiten] Geschichte

Vor der Besiedlung durch den Menschen entstand in den letzten Jahrtausenden nach der Eiszeit durch die Herausbildung der Elbeniederung zwischen Fläming und Dübener Heide in diesem Landschaftsraum ein weites Sumpfgebiet mit einem undurchdringlichen Gewirr von Buchenwäldern, Wasserlachen, Morästen und Elbarmen.

Durch den Menschen wurden diese Gebiete der Elbniederung durch Deichbauten, der Anlage von Gräben, durch Ausholzen und dem Zurückdrängen des Waldes zur jetzigen Kulturlandschaft erschlossen.

[Bearbeiten] Riesigk

  • Riswig ist der erste urkundlich festgehaltene Name für die Gemeinde. Der Ort existierte offenbar schon vor der slawischen Besiedlung des Gebietes.
    ris = Sumpf, feuchte Stelle im Wald (althochdeutsch)
    wi(c)h = Dorf (althochdeutsch)

Wahrscheinlich schon vor dem 10. Jahrhundert existierten hier slawische Siedlungen.

1200 - Erste urkundliche Erwähnung von ""Alt"- und "Neu"-Riswig.

1337 - Riesigk wird der Pfarrei Wörlitz geschenkt.

1603 - Dieses Gebiet geht an die Dessauer Linie der Fürsten von Anhalt.

1735 - Es werden umfangreiche Deichbauten vorgenommen, da die Gemeinde im Überschwemmungsgebiet der Elbe liegt.

1745 - Eine erste Kirche aus Holz wird errichtet (nur wenige Jahre später wegen Baufälligkeit wieder abgerissen). Die Glocke wird in der Werkstatt von Meister Martin Heintze in Leipzig gegossen.

1789 - Wallwachhaus, Dorfbäckerei und Schule werden errichtet. In die Schule werden die Kinder von Riesigk, Schönitz, Rotehof, Ziegelei und auch Gohrau eingeschult. Erst 1822 erhält Gohrau eine eigene Schule.

1797 - 1800 Von Georg Christoph Hesekiel (* 1732 † 1818) wird eine neue Kirche im Baustil der Neugotik unmittelbar am Ortseingang Richtung Wörlitz errichtet. Die Glocke der Vorgänger-Kirche wird wiederverwendet. An speziellen Feierabendziegeln mit eingebrannten Jahresangaben kann man den Baufortschritt erkennen.

Der Ortseingang ist von der unmittelbar an der Straße liegenden, 1800 eingeweihten, neugotischen Kirche geprägt. In der Kirche befindet sich eine Gruft, in der die Gebeine der Schwester des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (* 1740 † 1817), Agnes von Loen, ruhen. Der Kirchgarten ist als Streuobstwiese angelegt, denn es galt auch hier: "Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden".

Nach Norden hin wird der Ort vom alten Hochwasserdeich begrenzt, der den Ort vor den Hochwassern der Elbe schützte. Die ursprüngliche Deichlinie hat sich durch viele Deichdurchbrüche in den vergangenen Jahrhunderten verändert. Eine Kette von Teichen (Grasloch, Schmidt's Teich, der ehemalige Dorfteich, Nickel's Teich, Spanier Kolk, Teich an der Walldurchfahrt) entstand dann an den ausgespülten Stellen. Die Deiche wurden dann um diese Teiche herumgeführt. Unmittelbar hinter dem Hochwasserdeich befindet sich mit dem "Schönitzer See" ein mehrere Kilometer langer ehemaliger Elbarm (Naturschutzgebiet).

Der Friedhof der Gemeinde befindet sich weit außerhalb des Ortes auf einer Sanddüne aus der letzten Eiszeit, sicher vor den Hochwassern der Elbe, die das ganze Gebiet in historischer Zeit bis Oranienbaum überfluteten. Teile der Sanddüne wurden schon vor langer Zeit als Bausand abgebaut, so dass sich jetzt neben dem erhöht liegenden Friedhof eine Absenkung befindet.

1901 - Die "alte" Schule (Dorfstr. 12) wird durch eine "neue" Schule (Dorfstr. 37) mit 2 Klassenräumen und Lehrerwohnung in unmittelbarer Nachbarschaft abgelöst. Diese wurde erst 1964 nach dem Schulneubau in Gohrau geschlossen und danach als Gemeindeverwaltung genutzt.

1907 - Die Dorfstraße wird gepflastert. Vorher war der Weg nur durch einen Knüppeldamm befestigt (Reste befinden sich noch unter dem Straßenpflaster).

1928 - Errichtung des "neuen Walls".

1945 - Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand Riesigk zuerst unter amerikanischer Besetzung. Im Juli 1945 lösten die russischen Truppen dann die amerikanischen ab.

In den beiden Weltkriegen wurde Riesigk nicht direkt betroffen. Das Denkmal für die Gefallenen unter der Friedenseiche von 1871 am ehemaligen Dorfteich zeigt jedoch:

2002 - Riesigk wird vom Hochwasser der Elbe heimgesucht. Dies startete am 12. August mit starken Niederschlägen und erreichte am 18. August seinen Höchststand. Am 19. August brach der Elbdeiches bei Seegrehna. Das Hochwasser drang nun auch von Süden nach Riesigk. Nach einem herbeigeführtem Deichbruch bei Rehsen wird auch das Schönitzer Luch überflutet. Schönitz ist damit unmittelbar vom Hochwasser betroffen.

[Bearbeiten] Schönitz

  • Czeynitz ist wie die meisten Ortsnamen der Umgebung slawischer Herkunft (...itz).

1200 - Erste urkundliche Erwähnung von Czeynitz.

16. - 18. Jahrhundert - Schönitz ist nicht mehr bewohnt. Es ist sicher wie "Alt"-Riswig vom Hochwasser zerstört worden.

1787 - Schönitz wird erstmalig wieder erwähnt. Es wird aus Resten eines alten Schlosses (Wasserburg mit Ringwall) erbaut.

1952 - Schönitz wird eingemeindet.

[Bearbeiten] Rotehof

  • Rotehof als Ortsname ist abgeleitet vom Namen des Vorwerkes "Roter Hof".

1751 - Nieder- und Ober-Förste werden als Vorwerke der Wörlitzer Domäne von Fürst Leopold II. Maximilian (* 1700 † 1751) gegründet. Aus diesen Vorwerken entwickeln sich Rotehaus - später Rotehof - und Grünehof (jetzt Gemeinde Kakau, in den 1970-er Jahren abgerissen).

1952 - Rotehof wird eingemeindet.

Riesigk Kirche
Riesigk Kirche

[Bearbeiten] Religionen

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Aktuell setzt sich der 6-köpfige Gemeinderat aus parteilosen Einzelkandidaten zusammen.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Bürgermeisterin ist seit 2001 erneut (seit 1979) Silvia Grune (parteilos). Ihr Stellvertreter ist Ernst Kutzer (parteilos).

[Bearbeiten] Wappen

Die Gemeinde Riesigk führt kein eigenes Wappen.

[Bearbeiten] Partnerschaften

Gemeinde-/Städte-Partnerschaften existieren nicht.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Sprache

In Riesigk wird Anhaltische Mundart gesprochen. Sprachgrenze nach Norden hin ist die Elbe (ick-ich Linie). Hier werden Mark-Brandenburgische Dialekte gesprochen.

[Bearbeiten] Tourismus

[Bearbeiten] Wanderungen in die Umgebung

Von Riesigk aus kann man reizvolle Fuß- und Radwanderungen unternehmen.

  • Rundwanderung um den "Schönitzer See" von der Bushaltestelle aus in nordwestliche Richtung über die Seedammbrücke nach Schönitz, zum "Neuen Wall" mit "Taubenhaus" und von dort auf dem alten Hochwasserdeich oder auf dem Feldweg zurück nach Riesigk. (ca. 4 km)
  • Rundwanderung um den "Schönitzer See" von der Bushaltestelle aus in nordöstliche Richtung über die Seedammbrücke nach Gohrau und zurück auf dem alten Hochwasserdeich. (ca. 3 km)
  • Rundwanderung zur Elbe vom ehemaligen Dorfteich aus in nordwestliche Richtung auf dem alten Hochwasserdeich oder dem Feldweg zum "Taubenhaus", von dort weiter zum "Schornsteinfegerberg" mit dem Hochwassergedenkstein zur Fließbrücke, dem Fließgraben ca. 300m stromauf folgend und weiter in nördliche Richtung bis zur Elbe. Zurück über den Wiesenweg Richtung Schönitz, und von dort zurück nach Riesigk. (ca. 9 km)
  • Nach Bergwitz über Gohrau, Forsthaus Breske, Schöneiche zum Bergwitzer See. (ca. 9 km)
  • Nach Bergwitz über Gohrau, Wildbahn, Selbitz und an der Waldkante entlang zum Bergwitzer See. (ca. 9 km)
  • Nach Bergwitz von Rotehof aus zum ehemaligen "Grünen Hof" über Schleesen zum Bergwitzer See. (ca. 11 km)
  • Nach Coswig über "Taubenhaus", Fließbrücke und in nördlicher Richtung zur Elbe bis zur Fähre. (ca. 7 km)
  • Über das "Taubenhaus" auf dem "Neuen Wall" entlang nach Wörlitz zum Gasthaus "Zum Stein". (ca. 4 km)
  • Nach Dessau, den "Fürst Franz"-Wanderweg von Wörlitz entlang über Vockerode. (ca. 20 km)
  • Über Horstdorf, Kapenmühle (Biosphärenreservatsverw.), Vockerode, Waldersee (Luisium) nach Dessau. (ca. 20 km)
  • Nach Ferropolis über Horstdorf, Kakau, Goltewitz, Jüdenberg (ca. 15 km)

Anschluss besteht ab Wörlitz zum internationalen Radwanderweg R1 (in Richtung Dessau identisch mit dem "Fürst Franz"-Wanderweg; in Richtung Wittenberg durch die Elbaue).

[Bearbeiten] Bauwerke

Besonders augenfällig und bewusst wurde das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, in dessem östlichem Gebiet sich Riesigk befindet, vor über 200 Jahren gestaltet. Reste der ehemals mit Obstbäumen bestandenen Alleen sind noch zu erkennen und werden als Deutsche Alleenstraße wieder angelegt. Bauten des Hochwasserschutzes sind an den alten Hochwasserdämmen überall vorhanden, werden jedoch jetzt meistens für andere Zwecke genutzt.

  • Die neogotische, im Jahre 1800 fertiggestellte Dorfkirche, sowie die baulich geschlossene Anlage von Wallwachhaus, ehemaliger Dorfbäckerei und Schule aus dem Jahre 1789 (jetzt Dorfstr. 11, 11a und 12) und die Anlage des ehemaligen Gutshofes "Roter Hof" (jetzt Rotehof 21, 22, 23 und 24) als Vorwerk sind Zeugnisse dieser Entwicklung.
    Das Baumaterial (Ziegel und Dachziegel) für diese Bauten kam aus der zwischen Riesigk und Wörlitz unmittelbar an der Straße gelegenen Ziegelei. Ursprünglich wurden die Ziegel im alten Klosterformat gefertigt. Teile der Ziegelei (Brennofen und Schornstein) wurden 1938 abgerissen. Das Material wurde in den Gemeinden der Umgebung wieder verbaut.
  • In der Nähe von Schönitz, zum See hin gelegen, sind noch Reste einer ehemaligen Burgwallanlage (Wasserburg) erkennbar.
  • Im Luch, ca 100 m vom Feldweg Riesigk-Rehsen, befindet sich mitten auf dem Feld ein kleines Wäldchen mit Überresten einer Gruft des Försters Johann Wöpke (* 1774 † 1829). In Sichtweite dieser Gruft, aber schon auf dem Gebiet der Gemeinde Rehsen befindet sich die Gruft seines Vaters, des Deichbaumeisters und Förster August Wilhelm Leopold Wöpke (* 1732 † 1809).
  • Teile eines alten ehemaligen Fachwerkhauses sind in der Ortsmitte (Dorfstr. 13) noch vorhanden.
    Das Fachwerkhaus in der Dorfstr. 3 wurde restauriert.
  • Ca. 200 m südlich von der Straße Riesigk - Gohrau, auf dem jetzigen Grundstück Dorfst. 34, befand sich eine Windmühle.
  • Am "Neuen Wall", der seit 1928 das ganze Gebiet vor Hochwassern schützt, befindet sich ein dem Hochwasserschutz dienendes Wallwachhaus auch Limesturm oder Taubenhaus genannt.
  • Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege an der Ostseite des ehemaligen Dorfteiches.
  • Wegweiser an der Einmündung der Kreisstraße K2042 in die Landesstraße L131 mit den Angaben:
n. Gohrau
Kemberg
--->
n. Horstdorf
Oranienbaum
<---
n. Riesigk
Wörlitz
<---
n. Rehsen
Wittenberg
--->


  • Wegweiser (fälschlich auch als Meilenstein bezeichnet) mit den Angaben:
n. Rehsen
u. Wittenberg
<---
n. Oranienbaum
--->


an der Westseite des ehemaligen Dorfteiches.
Der nächste Meilenstein befindet sich an der Straße von Riesigk nach Wörlitz, kurz vor dem Ortseingang Wörlitz (II Meilen (nach Dessau)).

  • Eselswall in der Nähe des Taubenhauses als Rest eines ehemaligen Hochwasserwalles/deiches in Richtung Wörlitz.
  • Hochwassermarken vom verheerenden Hochwasser von 1845 an den Wall-/Deich-Durchfahrten sind leider nicht mehr vorhanden (gestohlen bzw. nach Reparaturarbeiten nicht wieder angebracht). Die Marken befanden sich noch etwas über dem Höchststand des Hochwassers von 2002.

[Bearbeiten] Vereine

  • Heimatverein Riesigk am See

[Bearbeiten] Hotels und Gaststätten

  • Gaststätten sind nicht mehr vorhanden.
    Der Gasthof "Rotes Haus" in Rotehof wurde nach fast 200 Jahren 1991 geschlossen. Den Gasthof "Zu den Linden" in Riesigk gibt es schon seit 1961 nicht mehr.
  • Im Feuerwehrhaus befindet sich ein Gemeinderaum, der für alle Veranstaltungen (öffentlich und privat) genutzt werden kann.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Gartenreichtag                  2. Samstag im August
Tag des offenen Denkmals        2. Sonntag im September
  • Offene Kirche
Dorffest                        1. Wochenende im Juni    - Freitag, Samstag
Oktoberfest                     1. Wochenende im Oktober - Freitag, Samstag
  • Beide Veranstaltungen finden am Feuerwehrhaus statt.
  • Freier Eintritt, selbstgebackener Kuchen, selbst Gebrutzeltes, Musik für Jung und Alt, Kinderunterhaltung.
  • Die Veranstaltungen werden organisiert vom "Heimatverein Riesigk am See"[2]. Der Verein organisiert in unregelmäßigen Abständen auch Radwanderungen, Ausflugs-Fahrten, Rentner-Veranstaltungen u.a.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Bildung

  • Kinderkrippe und Kindergarten gibt es in der Gemeinde nicht (der Kindergarten wurde 1992 geschlossen).
  • Eine Schule gibt es in der Gemeinde seit 1964 nicht mehr. Die Schüler werden mit dem Bus zur jeweiligen Schule befördert:
  • Die ehemalige Schule in der Nachbargemeinde Gohrau wurde zu einer internationalen Jugend-Begegnungsstätte ausgebaut. Jugendliche aus Deutschland und unterschiedlichen Ländern verbringen hier ihre Ferien. Gleichzeitig nehmen sie hier an Projekten in der näheren Umgebung teil. Sie führen vor allem Arbeiten zur Landschaftspflege und zum Naturschutz aus.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und der Schülerverkehr werden mit Bussen abgewickelt:

  • Kraftverkehr Heinrich GmbH Oranienbaum mit der Linie 334
  • Omnibusbetrieb Dalichow Wittenberg mit der Linie 348

[Bearbeiten] Bundesstraßen

Riesigk liegt an der Landesstraße L131 von Dessau über Oranienbaum nach Wittenberg und an der Kreisstraße K2042 von Wörlitz nach Riesigk. Zur Bundesstraße 107 in Wörlitz, die Gräfenhainichen und Coswig verbindet, sind es ca. 4 km.

[Bearbeiten] Bundesautobahn

Der Autobahnanschluss (A 9) „Vockerode“ ist ca. 11 km entfernt.

[Bearbeiten] Eisenbahn

Der nächste Bahnhof befindet sich in der Gemeinde Kemberg-Bergwitz (Bahnlinie Wittenberg - Bitterfeld). Der Bahnhof Wörlitz der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn wird nur in der Sommersaison bedient. Der Haltepunkt „Riesigk“ (Kilometer 21,8) und der Bahnhof „Gohrau/Rehsen“ in Gohrau entstanden 1934 durch die Erweiterung der Dessau-Wörlitzer Eisenbahnlinie von Wörlitz bis nach Gohrau. Am Haltepunk entstand für die Versorgung der Landwirtschaft ein Stützpunkt der „Bäuerlichen Handelsgenossenschaft“ (BHG). Der Personenverkehr wird 1968 eingestellt. Das Teilstück wird in den 1970er-Jahren demontiert, die Gebäude der BHG werden abgerissen. Die Strecke nach Wörlitz wird 1982 wieder in Betrieb genommen.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Zwei Ferngasleitungen durchqueren das Gemeindegebiet im Osten. Die Gemeinde selbst ist aber nicht an die Gasversorgung angeschlossen.

[Bearbeiten] Medien

Ein Kabelnetz für den Fernsehempfang existiert nicht. Die Haushalte empfangen im Regelfall die Fernsehprogramme über Satellit und die Radioprogramme über Antenne. Die Sendeanlagen befinden sich in der Nähe von Wittenberg auf dem Gallunberg.
Als Tageszeitung wird von der Mehrzahl der Haushalte die Mitteldeutsche Zeitung (Regionalausgabe Gräfenhainichen oder Dessau) bezogen.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

  • Tischlerei
  • Kfz-Werkstatt
  • Natursteinwerkstatt
  • Verkaufsstelle
  • Computerservice
  • QuartierActiv / Dienstleistungs- und Vermittlungsmanagement - Personalservice
  • Wäscheservice/Änderungsschneiderei/Reinigung
  • Agrargenossenschaft Wörlitz
  • Schäferei

Als Feldfrüchte werden vor allem Getreide (Weizen, Gerste, Triticale), Mais, Zuckerrüben, Raps sowie Ackerbohnen und Futtererbsen angebaut.

[Bearbeiten] Statistik

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

Die Zahlen geben die Gesamtzahl der Einwohner der drei Ortsteile an:

1548                            Riesigk:  1 Schulze, 7 Hüfner, 8 Kossaten
                                Schönitz: 8 Hüfner, 2 Kossaten
                                Rotehof:  existiert noch nicht 
1787                            202 (ohne Rotehof)
1818                            356
1871                            325 (Rotehof 1867)
1905                            347 (Rotehof 1867)                         
1970                            324
1980                            308
1990                            293
2000                            228
2005                            214 mit weiter sinkender Tendenz.

ab 1990 Statistisches Landesamt, Stand zum 31.12.

[Bearbeiten] Altersstruktur

 0-18 Jahre: 12%
18-60 Jahre: 57%
ab 60 Jahre: 31%

bezogen auf die Einwohneranzahl von 2005

[Bearbeiten] Gemeindehaushalt

Gesamt Pro Kopf Landesdurchschnitt
Ausgaben 2005 805.900 € 3.680 € 1.994 €
Einnahmen 2005 799.200 € 3.649 € 1.954 €
Finanzierungssaldo 2005 6.700 € 31 € 40 €

Landesdurchschnitt 2005

[Bearbeiten] Flächennutzung

Die Flaechennutzung gliedert sich lt. Liegenschaftsauszug des Katasteramtes wie folgt:

Gesamtfläche:                        612,5884 ha
 landwirtschaftl. genutzte Fläche:   512,9686 ha
  davon Ackerland:                   454,6629 ha
        Grünland:                     54,1083 ha
        Gartenland:                    4,1974 ha
        Obst:                          0,0000 ha      
 Forst:                                2,5367 ha
 Unland:                               4,5592 ha
 Wasserfläche:                        48,8412 ha
 sonstige Flächen:                    43,6827 ha.

[Bearbeiten] Tierhaltung

In der Gemeinde werden durch die landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt gehalten:

Schafe                          ca.    500
 Lämmer                         bis zu 400
Rinder                          ca.     30
 Kälber                         bis zu  20
Schweine                        ca.    800

In den privaten Haushalten werden vor allem noch Hühner, Gänse, Enten, Kaninchen und z.T. auch noch Schafe und Schweine gehalten. Die Anzahl der gehaltenen Nutztiere ist aber in den letzten Jahren stark zurückgegangen.
Die Schweine werden nach wie vor in traditioneller Hausschlachtung (meistens im Winterhalbjahr) für den Eigenverbrauch geschlachtet.
Pferde sind in der Landwirtschaft nur noch selten im Einsatz zu sehen. Diese werden jetzt von Hobby-Reitern genutzt.
Bienen werden nicht mehr gehalten.

[Bearbeiten] Literatur

  • Th. Weiss, Das Gartenreich Dessau-Wörlitz, L&H Verlag, ISBN 3-928119-42-7
  • R. Alex, Schlösser und Gärten in Wörlitz, Seemann-Verlag, ISBN 3-363-00366-8
  • Evangel. Landeskirche Anhalt, Kirchen im Dessau-Wörlitzer Gartenreich, Anhalt Edition, ISBN 3-910192-63-7
  • G. Piltz, Sachsen-Anhalt, Urania-Verlag, ISBN 3-332-00486-7
  • G. Piltz, Kunstführer durch die DDR, Urania-Verlag

[Bearbeiten] Weblinks

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