Bundesstraße 1
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur ehemaligen Bundesstraße 1 in Österreich siehe Wiener Straße (Österreich).. |
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Basisdaten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gesamtlänge: | 778 km | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bundesländer: | Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verlauf | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bundesstraße 1 (Abkürzung: B 1), ist eine Bundesstraße in Deutschland und erstreckt sich von der niederländischen Grenze bei Aachen im Westen bis zur heutigen polnischen Grenze in Küstrin-Kietz an der Oder.
Bekannteste Teilstrecken sind heute der Rheinufertunnel in Düsseldorf, der Ruhrschnellweg bzw. die A 40 im Ruhrgebiet, mit 155.000 Kfz pro Tag eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands, die historische Glienicker Brücke als Grenzbrücke zur Zeit der deutschen Teilung und die Straßenführung in Berlin, die große Teile ost- und westdeutscher Geschichte repräsentiert.
Die Straße entwickelte sich aus einer alten Handelsstraße zu Zeiten der Geburt Christi über den Hellweg und die Via Regia zur mit 1392 Kilometer langen Reichsstraße 1, die von der deutsch-belgischen Grenze vor Aachen über das Ruhrkohlerevier, Magdeburg, Berlin und Königsberg bis an die deutsch-litauische Grenze führte und damit die längste je existierende deutsche Straße darstellte. Zu Zeiten der DDR hieß sie Fernverkehrsstraße 1 bzw. in der Kurzform F 1.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Bundesstraße 1 folgt in großen Teilen dem Verlauf einer uralten Handelsroute, die von der belgischen Nordseeküste beim früheren Hafen Brügge bis in die russische Stadt Nowgorod führte. Auf dieser Route wurde schon vor 2000 Jahren Handel getrieben. Der griechische Mathematiker, Geograph und Astronom Ptolemäus (100–175) erwähnt die Straße in seiner „Erdbeschreibung“ als eine alte Heer- und Handelsstraße. Diese Route führt in ihrem wichtigen Teil östlich des Rheins durch das heutige Nordrhein-Westfalen unmittelbar an der Grenze der norddeutschen Tiefebene zum Mittelgebirge vorbei, dem Haarstrang. Nördlich des Haarstrangs in der Soester Börde und wieder nordwestlich von Magdeburg liegen die fruchtbarsten Ackerböden Deutschlands. Seit uralten Zeiten waren die Leute dieser Gegenden aufgrund der Fruchtbarkeit des Bodens immer schon relativ wohlhabend und verkauften die Ackerbauprodukte weithin. Viele Wege dieser Route heißen Hellweg, Handelsweg oder Salzhandelsweg. Einige Salinen liegen an dieser Route (Unna / Bad Königsborn, Werl und Bad Sassendorf bei Soest).
Um das Jahr 1000 n.Chr. entwickelte sich die Straße zur „Via Regia“, der ottonischen Königsstraße von Aachen nach Magdeburg, die im rheinisch-westfälischen Bereich auf den noch älteren „Hellweg“ zurückgeht.
Somit hielt sich der Bau der späteren Reichsstraße 1 an alte Handelswege.
[Bearbeiten] Reichsstraße 1
Die Reichsstraße 1 im Netz der Reichsstraßen führte über 1392 km (kurz R 1) von Aachen über Jülich, Düsseldorf, Essen, Dortmund, Paderborn, Hameln, Hildesheim, Braunschweig, Magdeburg, Potsdam, Berlin, Altlandsberg, Küstrin, Landsberg (Warthe), Konitz, Dirschau, Elbing, Braunsberg, Königsberg, Insterburg und Gumbinnen bis nach Eydtkuhnen an der damaligen deutsch-litauischen Grenze. Sie war die längste je existierende deutsche Straße.
Das Reichsstraßennetz und somit auch die R 1 gründete sich auf die in den zwei Jahrhunderten zuvor geschaffenen Pflasterstraßen, genannt Chausseen. Deren lange Bauphase begründete sich darauf, dass sich die Trasse durch Gebiete damals verschiedener Planungshohheiten mit unterschiedlichen Interessenlagen zog. Bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Straße am westlichen Ende zwischen Aachen und Jülich befestigt. Die Chaussee zwischen Unna und Hörde in der preußischen Grafschaft Mark wurde 1788 begonnen. Hier konnte sich Freiherr vom Stein durchsetzen, der den Straßenbau gegenüber anderen Verkehrsmitteln favorisierte. Durch Vertrag mit der Essener Fürstäbtissin konnte zwei Jahre später der Fortbau der Chaussee über das Stiftsterritorium begonnen werden, um die Verbindung der Kohlereviere zum preußischen Gebiet Kleves herzustellen.
Hingegen setzte Friedrich II. in Brandenburg zunächst auf den Ausbau des Kanalsystems. Daher folgte hier der Chausseebau erst nach den Napoleonischen Kriegen. Lediglich der Straßenabschnitt zwischen Berlin und Potsdam wurde bereits 1792 erbaut, eine weitere Strecke bis Brandenburg 1799 fertiggestellt. Erst im Jahre 1824 war der Straßenbau zwischen Berlin und Magdeburg vollendet. Seit 1828 führte die Straße bis Königsberg. Ab 1831 wurde der Bau in Richtung Insterburg fortgesetzt und 1835 bis zum östlichen Ende bei Gumbinnen fertiggestellt.
Im Westen wurde der Straßenbau mit dem 1818 vollendeten Abschnitt zwischen Unna und Werl nach Osten fortgesetzt.
Zu jener Zeit war die heutige Bundesstraße 7 über Hagen, Wuppertal und Düsseldorf eine bevorzugte Ost-West-Verbindung und wurde bereits 30 Jahre früher fertiggestellt. Sie lief als „Alternativroute“ zur Straße in Richtung Essen durch die Gebiete früher Industrialisierung im Herzogtum Berg.
Der zwischen 1926 und 1932 erbaute Ruhrschnellweg über Essen ersetzte die historische Streckenführung über Ratingen, Kettwig, Werden, Steele, Höntrop, Lütgendortmund und Asseln.
Am 17. Januar 1932 wurden zur Verbesserung der Orientierung im Deutschen Reich die wichtigsten Fernstraßen nummeriert. Seit 1934 kennzeichnet die bekannte gelbe Nummerntafel mit schwarzer Schrift diese Straßen. Zu dieser Zeit kam auch der Bau der Reichsautobahnen in Schwung, der zwischen 1936 und 1938 eine Neuordnung der Reichsstraßen und auch der Reichsstraße 1 erforderlich machte. Im Continental-Atlas von 1934 findet sich noch das Reichsstraßennetz in seiner Gründungsversion. Dort ist die R 1 über Hannover eingezeichnet, die Strecke von Hameln über Hildesheim bis Braunschweig als Reichsstraße 78. Nachdem Anfang 1937 die Reichsautobahn 6 (heute A 2) zwischen Berlin, Magdeburg und Hannover fertiggestellt wurde, führte die R 1 nun im Abschnitt zwischen Hameln und Braunschweig nicht mehr über Hannover, sondern über Hildesheim. Der Abschnitt über Hannover wurde in die Reichsstraßen 217 und 65 aufgeteilt. Damit war der Verlauf der Reichsstraße 1 von 1945 und weitgehend auch der heutigen Bundesstraße 1 zementiert.
[Bearbeiten] Die Entwicklung nach 1945
Nach dem Krieg wurde das System der Reichsstraßen-Nummerierung beibehalten. Nach Bildung der Bundesrepublik (einschließlich Berlin (West)) erhielten die westdeutschen Straßen allerdings ein „B“ für Bundesstraße vor ihrer Nummer, wogegen die DDR das alte „R“ durch ein „F“ für Fernverkehrsstraße ersetzte. Aus der R 1 von Aachen bis Ostpreußen wurde so im Westen die B 1 von Aachen bis Helmstedt, und in der DDR die Fernverkehrsstraße 1 von Morsleben bis zur Grenze Potsdam/Berlin (West) und anschließend vom Potsdamer Platz in Berlin (Ost) bis Kietz. Das alte Nummernsystem wurde aber auch in der DDR beibehalten, so dass nach der Wende aus den F-Straßen einfach B-Straßen werden konnten.
Im Jahr 1945 bis zur Deutschen Wiedervereinigung wurde die ehemalige Reichsstraße 1 durch den innerdeutschen Grenzverlauf geteilt, so dass die Straße auf beiden Seiten zu einer „Sackgasse” wurde. Auf westdeutscher Seite wurde etwas nördlich die etwa 2 km lange Bundesstraße 1a gebaut, um die Bundesautobahn 2 sowie die westlichen Abfertigungsanlagen des Autobahngrenzüberganges Helmstedt an das Bundesstraßennetz anzuschließen.
In Ost-Berlin war die F 1 das wichtigste „Einfallstor“ vom Osten her in die Stadt und auch innerstädtisch eine der bedeutendsten Straßen. Man nutzte sie als „Propagandameile“, auf der jeweils zum 1. Mai und zum 7. Oktober Paraden stattfanden.
Von 1954 bis 1963 wurde der Ruhrschnellweg zur vierspurigen Schnellstraße und zur A 40 ausgebaut. Die Streckenführung zwischen Aachen und Neuss wurde auf die Autobahnen A 544, A 44, A 46 und A 57 verlegt.
Die wichtige Funktion des Ost-West-Verkehrs im Bereich der B 1 nimmt jedoch heutzutage die nördlicher verlaufende Autobahn A 2 ein, die vom Ruhrgebiet über Hannover nach Berlin führt.
In den ehemaligen deutschen Ostgebieten in Polen, Russland und Litauen, sind die Reststücke der alten R 1, wie das übrige alte deutsche Straßennetz, bis heute in Nutzung. Da die Straßen sich überwiegend noch im Urzustand befinden, sind Spezifika des deutschen Straßenbaus vor 1900, wie die gewölbte Pflasterfläche und später begrünte Seitenbefestigungen, noch zu erkennen.
[Bearbeiten] Streckenverlauf
Da die Bundesstraße 1 eine sehr lange Bundesstraße ist, wird der Streckenverlauf in diesem Artikel in drei Abteilungen gegliedert.
Rechts findet sich ein verkehrsfunktioneller Streckenverlauf mit den Anbindungen an Autobahnen und andere Bundesstraßen, sowie den straßeneigenen Bauwerken, wie Brücken und Tunnel sowie den wichtigsten Straßennamen bei einer Stadtdurchfahrt.
Unten findet sich ein kompakter, überregionaler Streckenverlauf zur groben Orientierung und ein detaillierter regionaler Verlauf mit Nennung der örtlichen Straßennamen, Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten, die von der Straße aus einsehbar sind.
[Bearbeiten] Kompakter Streckenverlauf
Die Bundesstraße 1 beginnt heute im Aachener Ortsteil Vaalserquartier an der deutsch-niederländischen Grenze. Der Streckenabschnitt zwischen Aachen und Neuss wird durch die A 544, die A 44 sowie die A 46 und A 57 markiert. Sie überquert zwischen Neuss und Düsseldorf über die Josef-Kardinal-Frings-Brücke den Rhein, bildet in Düsseldorf das Rheinuferpanorama, vereinigt sich dann kurzzeitig mit der B 7 und B 8, um dann die Stadt als A 52 nordostwärts zu verlassen. Die B 1 verlässt diese beim Kreuz Breitscheid, überquert die Ruhr in Mülheim an der Ruhr und bildet dort als A 40 und Ruhrschnellweg 155.000 Kfz pro Tag eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands. Nach der Durchquerung von Essen und Bochum endet die A 40. Der Ruhrschnellweg markiert den Weg der B 1 weiter und durchquert Dortmund als Rheinlanddamm und Westfalendamm. Er endet dann in Holzwickede. Von dort führt die Bundesstraße 1 als Landstraße über Unna, Werl, Soest, Paderborn, Hameln, Hildesheim und durch Braunschweig als Helmstedter Straße. Weiter geht es über Helmstedt, Magdeburg, Brandenburg an der Havel und Potsdam über die historische Glienicker Brücke bis nach Berlin, wo sie ein kurzes Stück von Steglitz bis Schöneberg über die A 103 führt. Im Berliner Zentrum führt die B 1 als Potsdamer Platz, Leipziger Platz, Alexanderplatz und Karl-Marx-Allee ein geschichtsträchtiges Leben. Vom Alexanderplatz an ist die Streckenführung bis Müncheberg identisch mit der Bundesstraße 5. Dort zweigt die Bundesstraße 1 ab und endet am Grenzübergang zu Polen bei Küstrin.
Die B 1 übernimmt in den meisten Orten und Städten, die sie durchquert, eine zentrale Hauptstraßenfunktion.
[Bearbeiten] Regionaler Streckenverlauf und Sehenswürdigkeiten
Die Bundesstraße 1 ist von alters her eine der wichtigen Verbindungsstraßen. In vielen Fällen ist sie die wichtigste Hauptstraße in Städten und Orten. Daraus ergibt es sich, dass sie – auch auf dem freien Lande – an wichtigen Punkten vorbeigeführt wird, die heute sehenswürdig sind oder wichtige Funktionen haben. Unten ist eine von der Straße einsehbare Auswahl aufgeführt. Auch die angenommenen Straßennamen der B 1 sind oft wohlklingend und bedeutsam.
[Bearbeiten] Nordrhein-Westfalen
Beginnend an der niederländischen Grenze verläuft die B 1 durch das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen bis nach Niedersachsen.
[Bearbeiten] Aachen
Die B 1 beginnt an der Stadtgrenze Aachens nach Vaals und der Bundesgrenze zu den Niederlanden. Dort befindet sich heute im Grenzhaus ein Getränkemarkt. Von dort aus geht es über die Vaalser Straße in Richtung Innenstadt, das Klinikum Aachen befindet sich dabei in Sichtweite. Die Innenstadt von Aachen wird von der B 1 nördlich (B 1a) und südlich (B 1) auf dem Alleenring umfahren. An der B 1 befinden sich das Marschiertor und der Burtscheider Viadukt. An der B 1a befinden sich Ponttor und Lousberg. Am Blücherplatz zweigt die B 1 von der alten B 1 und heutigen B 264 ab in Richtung Europaplatz, an dem die A 544 beginnt.
- Straßennamen:
- B 1: Vaalser Str., An der Schanz, Boxgraben, Lagerhausstr., Römerstr., Kurbrunnenstr., Wilhelmstr., Heinrichsallee, Jülicher Str., Blücherplatz, Europaplatz (Beginn der A 544)
- B 1a: Junkerstr., Turmstr., Pontwall, Saarstr., Ludwigsallee, Monheimsallee
[Bearbeiten] Aachen bis Neuss
Der Streckenabschnitt zwischen Aachen und Neuss wird durch die Autobahnen A 544, A 44, A 46 sowie die A 57 markiert. Dabei musste die A 44 im Bereich zwischen Kreuz Jackerath und Kreuz Holz dem Braunkohletagebau Garzweiler 2 weichen und wird zur Zeit abgerissen. Der Wiederaufbau ist für 2017 geplant.
Dennoch ist der alte Straßenverlauf der B 1 gut erkennbar, wenn man in Aachen am Blücherplatz die Jülicher Straße weiterverfolgt anstatt in Richtung Autobahn zu fahren. Diese folgt geradeaus dem Verlauf der B 1, vorbei an Aldenhoven, durch Jülich und vorbei an Jackerrath, wo sie anschließend auf dem Tagebau Garzweiler 2 trifft und dort an einem Aussichtpunkt endet.
Jenseits des Tagebaus führt ein Stück der A 46 auf dem ehemaligen Streckenverlauf der B 1 und wird derzeit auch an der Anschlussstelle Neuss-West zum Autobahnkreuz ausgebaut. Hier zweigt der ehemalige Verlauf der B 1 nochmals von der heutigen Verkehrsführung ab, die früher durch die Innenstadt von Neuss verlief, heute jedoch über die A 57 markiert wird.
[Bearbeiten] Düsseldorf
Der Straßenverlauf der Bundesstraße 1 ist in Düsseldorf komplett mindestens vierspurig. Als sogenanntes „Jahrhundertprojekt“ wurde die B 1 als Rheinuferuferstraße in den letzten 20 Jahren baulich stark verändert. Sie und ihre Skyline sind ein identifikationsgebendes Postkarten- und Vorzeigeobjekt geworden, das fast der weltbekannten Königsallee den Rang abgelaufen hat.
Die B 1 verlässt noch auf Neusser Stadtgebiet an der Anschlussstelle Neuss Hafen die A 57, wendet sich nach rechts auf die Josef-Kardinal-Frings-Brücke, im örtlichen Sprachgebrauch auch Südbrücke genannt, und überquert den Rhein. Sie lässt dabei die Hammer Eisenbahnbrücke links flussabwärts liegen und führt so in die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens Düsseldorf mit ihrem Stadtteil Hamm. Sie folgt zunächst auf etwa einem Kilometer dem „Südring“ und dann links der Völklinger Straße, die ihren namensgleichen Bahnhof der S-Bahn Linien S8 und S11 sowie gleich dahinter die Bilker Allee unterquert, womit sie sich nun im Stadtteil Unterbilk befindet.
Aus diesem Tunnel kommend nähert sich die Straße dem Rheinufer und passiert die rechte Flanke des Düsseldorfer Medienhafens mit den als tanzenden Bürotürmen bezeichneten Hochhäusern des Architekten Frank Gehry. Die Einfahrt der B 1 in den Innenstadtbereich markiert ein Hochhaus in Form eines Tores – das Düsseldorfer Stadttor. Darunter beginnt der zwei Kilometer lange Rheinufertunnel (Düsseldorf), der hier gleichzeitig als Besonderheit das Fundament des Stadttores darstellt. Da nun 55.000 Kfz pro Tag unterirdisch verkehren, konnte der oberirdische Teil der Straße stark verkehrsberuhigt werden. Hier auf der sogenannten Rheinuferpromenade wird die Straße zunächst linker Hand von dem 240 Meter hohen Rheinturm sowie dem NRW-Landtag flankiert, bevor sie die Rampe der Rheinkniebrücke unterquert.
An der nun „Mannesmann-Ufer“ genannten Straße erhebt sich zur Rechten das zugehörige ehemalige Mannesmannhochhaus, das wegen der feindlichen Übernahme nun unpassenderweise Vodafone-Hochhaus heißt. Der Straßenname wechselt weiter zum „Rathausufer“. Hinter der historischen Pegeluhr auf der linken Seite folgen gegenüber das Rathaus sowie der Burgplatz. Inzwischen befindet sich die Straße im Stadtteil Düsseldorf-Altstadt mit vielen historischen Gebäuden und passiert „die längste Theke der Welt“. Zum Straßennamen „Schloßufer“ gesellt sich rechts der Schloßturm sowie die Basilika St. Lambertus, das mit nahezu 1000 Jahren älteste Bauwerk Düsseldorfs. Kurz vor der Oberkasseler Brücke, deren so genannte Hofgarten-Rampe nun unterquert wird, endet der Rheinufertunnel. Künstlerische Züge nimmt die Bundesstraße 1 mit den Namen Joseph-Beuys-Ufer und der Passage der kuppelförmigen Tonhalle und des Kunstpalastes an, bevor der mondäne zylindrische „Victoria-Turm“ das Ende der Altstadt einläutet.
Im Stadtteil Pempelfort markiert die B 1 nun als Cecilienallee einen ruhigen und leicht bewaldeten Bereich der Rheinuferpromende und entfernt sich von dieser als Hombergerstraße und Kennedydamm in den Stadtteil Golzheim. Sie biegt jetzt rechts ab, trifft sich so mit der von der Theodor-Heuss-Brücke kommenden B 7 sowie der B 8 und nimmt mit Ihnen zusammen die Namen Johannstraße, Heinrich-Erhard Straße und Grashofstraße an. Dabei überquert sie als Heinrich-Erhard Brücke am Bahnhof Derendorf die Hauptstrecke KBS 415 der Deutschen Bahn zwischen Hauptbahnhof und dem Fernbahnhof Flughafen, als auch die S-Bahn Linien S1, S6 und S7. Die B 1 entledigt sich der Gesellschaft der beiden Bundesstraßen durch Abbiegen nach links auf den Nördlichen Zubringer. Rechts von der Kurve steht mit dem ARAG-Tower der höchste Wolkenkratzer Düsseldorfs.
Nordostwärts verlässt die Straße nun die Stadt über die A 52. Sie lässt den Flughafen Düsseldorf International links liegen und passiert nun im Kreis Mettmann die Stadt Ratingen und das ungewöhnlich mühlenförmige Kreuz Breitscheid. An dessen Anschlussstelle Breitscheid verlässt sie die Autobahn und überschreitet als Kölner Straße die Grenze zu Mülheim an der Ruhr.
- Weblinks
[Bearbeiten] Mülheim an der Ruhr
Die B 1 verläuft in Mülheim erst ländlich. Sie führt zunächst durch Grünland, um dann in eine echte Sehenswürdigkeit überzugehen: Europas größte und eindrucksvollste Straße zu Caravanen. Mehr als 25 Händler offerieren rechts und links der B 1 Wohnmobile, Mobilheime, Gartenhäuser, Caravane und Artverwandtes zur Freizeitgestaltung. Was man hier an der Kölner Straße in Mülheim zum Camping-Hobby nicht findet, wird es sonstwo in Europa schlicht und einfach nicht geben.
An den Hängen herunter zum Ruhrtal mehren sich die Autohändler, auch zu diesem Thema gibt es einige Besonderheiten: Unter anderem Händler, die sich in Saarn (ein wenig linksab) auf Oldtimer-Fahrzeuge spezialisiert haben.
Vor der Ruhrbrücke ist ein empfehlenswerter Abstecher nach Süden Richtung Kettwig. Richtung Mülheim-Mintard wird man die berühmte Mintarder Brücke der A 52 unterqueren, Deutschlands erste Autobahnbrücke, die man im Bogen verlegte (ein Punkt, der manchen Menschen ein besonderes Problem beschert: Sie können ohne Probleme über eine gerade Brücke fahren, aber sobald sie in einer Kurve unter eine Brücke schauen können, bekommen sie Beklemmungen).
In einer langgeschwungenen Serpentine geht es an Mülheims begehrtestem Wohnviertel, dem rechten Ruhr-Ufer südlich der Stadtmitte vorbei auf die Anhöhe Richtung Essen. Oben die Kreuzung mit der rechts nach Süden zum Flughafen Essen-Mülheim führenden Straße. Dort, am Flughafen, waren über die siebziger und achtziger Jahre hinweg Deutschlands einzige Luftschiffe beheimatet. Einer der größten Verkehrsübungsplätze der Republik findet sich dort, nahe der Abfahrt zur A 52.
Kurz vor der Vereinigung der B 1 mit der A 40, dem berüchtigten „Ruhrschleichweg“ an der Stadtgrenze zu Essen, kann man sich den Schildern entlang zum „RheinRuhrZentrum“ orientieren, Deutschlands erstem vollüberdachten Einkaufszentrum auf grüner Wiese, einem ehemaligen Zechengelände. Dieses Einkaufszentrum ist dann auch unmittelbar vor der Essener Stadtgrenze rechter Hand zu sehen (östliche Ruhrhöhe an der Auffahrt auf den Ruhrschnellweg (A 40).
- Straßennamen: Kölner Straße, Untere Saarlandstraße, Obere Saarlandstraße, Essener Straße, Ruhrschnellweg - A 40.
[Bearbeiten] Essen
Der Straßenverlauf der B 1 (und A 40) in Essen ist heutzutage im westlichen Teil eine tiefe Autobahnschlucht mit einigen Abfahrten. Hinter dem RheinRuhrZentrum findet sich an der nächsten Abfahrt Wickenburg die Zentrale eines der größten VW-Audi-Autohäuser Deutschlands, der Gottfried Schultz-Gruppe. Diese betreibt im westlichen Ruhrgebiet an mehr als 15 Standorten Autohäuser und Reparaturwerkstätten. Die größte und beeindruckendste Filiale (meist mit einigen Oldtimern) ist der Hauptsitz unmittelbar an der B1 / A 40. Die nächste Abfahrt Holsterhausen liegt unmittelbar an der Widia-Fabrik von Kennametal, zweitgrößter Werkzeughersteller der Welt. Widia gehörte zuvor über mehr als sechs Jahrzehnte zum Krupp-Konzern. In ihr (und in einer anderen kleinen Essener Konkurrenz-Firma, in Huttrop nahe der B 1) wurde 1926 das Hartmetall entwickelt, ein unverzichtbarer Werkstoff für den modernen Maschinenbau. Rechter Hand gelangt man auf derselben Abfahrt zu den Universitätskliniken und weiter zur berühmten Margarethenhöhe, einer Wohnsiedlung für die Mitarbeiter der Firma Krupp.
Vor der nächsten Abfahrt Sachsenstraße linker Hand neben der Tiefstraße das Essener Technologiezentrum, eines der allerersten in Deutschland. In der Sachsenstraße ist der Sitz des weit über die Grenzen des Ruhrgebietes hinaus bekannten WAZ-Konzerns, eines der mächtigsten und am wenigsten bekannten Print-Imperien Deutschlands.
Die Ausfahrt führt geradeaus zur Innenstadt, oder scharf rechtsab nach Holsterhausen, oder rechtsab zum Saalbau und zum Aalto-Theater sowie zu den südlichen Wohnvierteln nach Rüttenscheid und Bredeney.
Weiter geradeaus fährt man (über dem Tunnel der B 1) auf der alten Kruppstraße: An der nächster Kreuzung rechter Hand hat die Bundesbahn-Direktion Essen ihren Sitz, schräg gegenüber die Technologie-Sparte des ThyssenKrupp-Konzerns. Weiter östlich wird auf der Kruppstraße der Blick frei auf das linker Hand liegende Hochhaus der Postbank Essen neben dem Südausgang des Hauptbahnhofes auf der „Freiheit“, sowie rechter Hand auf die Hochhäuser der RAG Aktiengesellschaft (ehemals Ruhrkohle AG). Wenn man touristisches und technik-geschichtliches Interesse mitbringt, lohnt es, die Querung von Essen in der Tiefstraße der B 1 in der Innenstadt zu unterbrechen und nicht den Tunnel des Ruhrschnellweges zu nutzen.
Der Ruhrschnellweg-Tunnel unterquert die komplette südliche Essener Innenstadt. An der östlichen Tunnelausfahrt unmittelbar südlich liegt der Hauptbahnhof, direkt über der Tunnelausfahrt findet sich eine Großplastik zur Bergbau-Vergangenheit von Essen, die „Steile Lagerung“. Direkt südlich der Tunnelausfahrt die Hauptverwaltungen der RAG und die frühere Stern-Brauerei an der Rellinghauser Straße.
An der Ausfahrt am Tunnelausgang geht es zur Innenstadt und zu den besseren, innenstadtnahen südlichen Wohnvierteln nach Huttrop, Bergerhausen, Bredeney und Rüttenscheid.
Die Abfahrt nach Huttrop und Steele führt unmittelbar an den alten Wasserturm rechts oberhalb der B 1 an der Steeler Straße. Ab der Steeler Straße begleiten einen auf dem Mittelstreifen der Autobahn die Spurbusse, die auf der früheren Trasse der Straßenbahn nach Kray fahren. Der Straßenbahnverkehr wurde Anfang der 1990er Jahre auf spurgeführte Omnibusse umgestellt. Die Busfahrer brauchen in der Betontrogspur wie bei der Straßenbahn lediglich zu bremsen und zu beschleunigen; die Spurführung des Busses übernehmen Leitplanken und die vorderen Lenkrollen.
Die nächste Einmündung ist das Autobahndreieck Essen-Ost, an der die Autobahn A 52 von Düsseldorf einmündet. Hier werden oft in beiden Richtungen Staus ausgelöst. Zuvor zweispurig, ist ab hier der Verlauf der B 1 dreispurig pro Richtung bis zur Stadtgrenze Essen. Die Abfahrt unmittelbar hinter der Einmündung der A 52 ist die Frillendorfer Straße. Auf ihr gelangt man zu Industriegebieten und zur früheren Bundeswehr-Kaserne. Nach einer langen, abwärts geneigten Rechtskurve (Radarkästen in der „Buderus-Kurve“) ist die letzte Abfahrt der B 1 auf Essener Gebiet Essen-Kray /Steele. Hier fahren auch die Spurbusse wieder die Rampe hinauf, und die Busfahrer müssen wegen des Endes der Spurführung an der oberen Rampenkante wieder selbst lenken.
Der Essener Abschnitt der B 1 gehört zu den am stärksten belasteten Straßen Deutschlands. Hier entzündeten sich aufgrund des Verkehrslärms bereits in den frühen 1960er Jahren Diskussionen über die Wertigkeiten des Verkehrs und der Anwohnerrechte. An den schlimmsten Lärm-Passagen am heutigen Autobahndreieck Essen-Ost und der Abfahrt Frillendorf sind Ende der 1960er Jahre mit die ersten Lärmschutzwände in Deutschland errichtet wurden. Mittlerweile findet sich dort die zweite Generation von Lärmschutzwänden, jedoch ist aufgrund der vielen Durchbrechungen der Wände an Auf- und Abfahrten sowie des stetig gestiegenen Verkehrsaufkommens der Schallpegel weiterhin sehr hoch.
- Straßennamen: Ruhrschnellweg - A 40 (Autobahn-Tiefstraße), früher: Kruppstraße.
[Bearbeiten] Bochum
Der Eintritt der B 1 nach Bochum (genauer: Wattenscheid) ist zugleich der Wechsel der Regierungsbezirke: Aus Düsseldorfer und rheinländischer Fürsorge geht man hinüber zu Arnsberger und westfälischer Fürsorge. In der Rechtskurve auf der Kuppe hinter Frillendorf liegt die Abfahrt zur B 227 nach Gelsenkirchen, die in einer Schleife nur nach Norden führt; es gibt hier keine Möglichkeit, „rechtsab“ südlich nach Wattenscheid-Höntrop zu gelangen. Dies ist erst an der nächsten Abfahrt Wattenscheid-West möglich, an der es links zur Mitte von Wattenscheid geht. Rechts führt die Abfahrt erst in eine Industriegebiet, das u.v.a. die Hauptniederlassung des größten Werkshändlers für Daimler-Chrysler-Fahrzeuge in Deutschland bietet, die Firma Gebr. Lueg. Der Weg rechtsab führt weiter dann auf die Anhöhe von Höntrop, auf der die alte Hellweg-Verbindung von Essen-Steele nach Bochum zieht.
Nächste Abfahrt ist der Bahnhof von Wattenscheid. Hinter dieser Abfahrt steht einer der ersten (und auch höchsten) Werbemaste der Hamburger-Kette McDonald's in Deutschland. Direkt hinter der Burgerbraterei steht als Blickfang auf stählernen Stützen ein amerikanischer North American F-86 Düsenjäger, der den Vorplatz des Hauptsitzes der Autozubehör-Firma D&W schmückt.
Vor der nächsten Abfahrt Bochum-Stahlhausen liegen rechter Hand die riesigen Werksareale der Thyssen-Krupp-Stahl AG, die hier am Standort Bochum insbesondere auf die Zulieferung mit Karosserieblech und Coils für die Automobilindustrie eingerichtet ist. Neben Duisburg sind hier die letzten echten Montan-Arbeitsplätze entlang des Ruhrschnellwegs bzw. der B 1 zu verzeichnen.
Die Abfahrt Stahlhausen führt zur südlichen Bochumer Stadtumfahrung. Allerdings existiert kein direkter Autobahnanschluss, da es wenige Meter durch Stahlhausen und unter einer Eisenbahnunterführung rechtsab geht, bevor man in eine neue Tiefstraße zum südlichen Bochumer Stadtring gelangt. Oben geradeaus /rechts an der Abfahrt der B 1 gelangt man zur Jahrhunderthalle und nach Stahlhausen herein, wo an der Alleestraße nicht nur die früheren Krupp-Betriebe, sondern auch die VSG ihre Betriebe unterhält. Stahlhausen ist auch Einfallstor für die östliche und südliche Innenstadt und die bekannte Kneipenmeile des sogenannten Bermudadreiecks.
Der Verlauf der B 1 macht eine langgezogene Linkskurve, in der bis in die 1970er Jahre ein stechender Geruch aufgrund der nahen Kokerei und einer direkt über die B 1 führenden Koks-Loren-Seilbahn markant war. Der Straßenverlauf senkt sich in einer Rechtskurve in eine Tiefstraße, vor der man an der nächsten Abfahrt zur Bundesstraße B 226 nach Herne-Wanne und zur Bochumer Innenstadt gelangt, die von der B 1 in einem Drittelbogen nördlich umfahren wird. Nächste Abfahrt hinter der Tiefstraße ist dann die B 51, die durch den Bochumer Norden des Stadtteils Riemke eine Kurzverbindung zur A 43 nach Herne, Recklinghausen und Münster anbietet.
Die nächste Abfahrt Ruhrstadion führt zur gleichnamigen Arena des Fußballvereins VfL Bochum und auch zur Musical-Halle des Starlight Express, eines der erfolgreichsten und am längsten gespielten Musicals aller Zeiten, sowie zum Bochumer Stadtpark mit seiner schönen Parkanlage und der Gastronomie, Spielort des Klavierfestivals Ruhr, sowie zum Planetarium Bochum und zum Bergbaumuseum Bochum.
An der nächsten Abfahrt Castroper Straße mündet wiederum von Süden und von den Opel-Werken kommend der Bochumer Stadtring auf die B 1. Nördlich gelangt man nach Harpen und Kornharpen. Hinter dem unmittelbar darauf folgenden Autobahnkreuz mit der A 43 folgt die Abfahrt zum Ruhrpark-Einkaufszentrum, seit über zwanzig Jahren nun unangefochten das größte Einkaufszentrum Deutschlands, gebaut auf nicht mehr benötigtem Bergbau-Areal, Flächen, von denen es auf der Schiene der B 1 und umliegend viele Quadratkilometer neugenutzter Flächen im Wege des großen Strukturwandels des Ruhrgebiets gibt.
Nach einer langen Senke nähert man sich wieder ansteigend der Dortmunder Stadtgrenze, die aufgrund einer interessanten, lustig-witzig kommentierten Verschachtelung der Stadtflächen („Lütgenbömmel“) einen vierfachen, unbemerkten Grenzwechsel bietet: Man verlässt Bochum, fährt kurz über Dortmund-Lütgendortmunder Terrain, um nochmals in der Rechtskurve hinter der B 235 (Provinzialstraße) an einem kleinen Autobahn-Parkplatz kurzzeitig über Bochumer Gebiet zu fahren, bevor man sich dann endgültig im Verlauf der B 1 auf mehr als 25 km auf Dortmunder Stadtgebiet befindet. Die Abfahrt Dortmund-Lütgendortmund führt auch zu den Bochumer Stadtteilen Langendreer und Werne. An der Stadtgrenze wird die blau beschilderte Autobahn A 40 wieder zur gelb beschilderten Bundesstraße B 1. Zwischen dem Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum und der Dortmunder Ausfahrt Lütgendortmund ist die B 1 nicht als Bundesstraße ausgeschildert.
Der Wechsel der Straßenart von Bundesstraße zur Autobahn, zurück zur Bundesstraße und hinter Dortmunder Stadtgebiet wieder zur Autobahn A 44 mit paralleler „alter“ B 1 hat verwinkelte rechtliche und finanzielle Bewandtnisse, deren Details sich auch interessierteren Einwohnern des Ruhrgebietes hartnäckig entziehen. Tatsache ist, dass der Ruhrschnellweg zwischen Essen und Dortmund zu Recht einen bösen Spitznamen als „Ruhrschleichweg“ hat, da die vier- bis sechsspurige autobahnähnliche Straßenführung zu Berufsverkehrszeiten notorisch verstopft ist.
- Straßennamen: Ruhrschnellweg - A 40.
[Bearbeiten] Dortmund
Westlich beginnt der Verlauf der B 1 durch Dortmund an der Abfahrt der B 235, der Provinzialstraße. Nahe dieser Abfahrt liegt südlich das Areal der stillgelegten „Brauerei Brinkhoff“, die noch bis Juli 2002 unter ihrem historischen Namen „Ritter-Brauerei“ firmierte. Gegenüber der Brauerei, direkt von der B 1 aus einsehbar, befindet sich das Werksgelände der früheren Werkzeugmaschinenfabrik Tönshoff, hinter der nochmal auf wenigen Metern Bochumer Stadtgebiet durchquert wird.
Die nächste Abfahrt Dortmund-Kley führt zu einem großen Gewerbegebiet, dem Indupark mit großflächigem Einzelhandel.
Es folgt das Autobahnkreuz „Dortmund-West“, das die B 1 mit der A 45, der „Sauerlandlinie“, verbindet.
Nächste Abfahrt ist Dortmund-Dorstfeld/Universität, an der sich am westlichen Hangkamm des Emschertales neben der Universität ein sehr großes Technologie-Zentrum etabliert hat. Auf der nördlichen Seite der B 1 sieht man die Deutsche Arbeitsschutzausstellung, eines der größten technischen Museen Deutschlands. Hinter dem langgezogenen Hang kommt die derzeit (Stand 2006) im Neubau befindliche Schnettkerbrücke über die Emscher. Hiernach wird die B 1 sechsspurig und weiter unter den Stichworten Rheinlanddamm und Westfalendamm en detail erläutert. Hier finden sich weitere Sehenswürdigkeiten, wie Signal Iduna Park, Westfalenhallen, Florianturm, Westfalenpark und das Telekom-Hochhaus. Die Bundesstraße 1 hat hier ein tägliches Verkehrsaufkommen von mehr als 140.000 Fahrzeugen und es bestehen seit langem Planungen, die Strecke durch die dicht besiedelte Dortmunder Gartenstadt in einem Tunnel zu führen.
Hinter dem Westfalendamm und dem autobahnähnlichen Kreuz mit der Bundesstraße 236 liegt auf der nördlichen Seite das Hochhaus des Finanzamtes Dortmund-Ost/Dortmund-Unna und die Galopprennbahn Wambel. Auf der südlichen Seite schließt sich im Schürener Feld auf dem ehemaligen Kasernengelände der britischen Rheinarmee ein neu errichtetes Technologie- und Wohngebiet (Stadtkrone Ost) an, dessen markantestes Gebäude die Niederlassung des ADAC darstellt. Auf der nördlichen Seite folgt nun das langgestreckte Areal des Hauptfriedhofs Dortmund während im Süden unmittelbar nach der Abfahrt Dortmund-Aplerbeck die Westfälische Klinik für Psychiatrie Dortmund zu sehen ist. Hier kreuzt die Stadtbahnlinie U47, die streckenweise parallel zur B 1 zwischen den Richtungsfahrspuren entlangführt, die Fahrbahn in südlicher Richtung nach Dortmund-Aplerbeck.
Danach kommen die Abfahrten nach Brackel und Asseln sowie nach Sölde und Holzwickede. Kurz vor der Abfahrt Holzwickede sieht man am nördlichen Hang zur Flughafenkuppe ein architektonisch interessantes Nurdach-Haus eines Autoherstellers.
An der Ausfahrt Holzwickede trennt sich der Verlauf der B 1 wieder von der Autobahn, die unter dem Namen A 44 über Unna, Werl und Soest nach Kassel führt, während die „alte“ B 1 die Stadtmitte von Unna südlich umrundet, und sodann über Werl und Soest Richtung Paderborn führt.
[Bearbeiten] Unna
Die vierspurige Umfahrungsstraße und die folgende Alleestraße der „alten B 1“ im Osten von Unna war vor dem Bau der Autobahn A 44 nach Soest und Kassel hoch verkehrsbelastet. Der Autobahnbau änderte die Lage; heutzutage ist das „Autowandern“ und auch das Radfahren entlang der alten B 1 eine entspannte Angelegenheit.
Lohnend ist ein kleiner Ausflug über die Bundesstraße 233 südwärts hinauf auf den Höhenzug des Haarstrangs. Von der Höhe, ca. 3 Kilometer südlich der B 1, hat man einen phantastischen Ausblick über Unna und das östliche Ruhrgebiet.
Markant sind in den dörflichen Orten östlich von Unna die Vielzahl bäuerlicher Straßen-Anbieter von Lebensmitteln: die hier beginnende Soester Börde ist eine der fruchtbarsten Ackerbaulandschaften Deutschlands. Die B 1 führt an den zu Unna gehörigen Dörfern Mühlhausen (Sehenswürdigkeit: Mühlenturm an der östlichen Ausfallstraße) und Lünern südlich vorbei und quert den südlichen Teil von Hemmerde. Ab Mühlhausen kann man die alte Technik der Landvermesser erkennen: Die Straße führt schnurstracks von Kirchturmspitze zu Kirchturmspitze, um heute jeweils vor den Orten sanft seitwärts zu verschwenken und so die Dorfkerne zu meiden, eine Entwicklung, die bereits in den 1950er und 1960er Jahren einsetzte.
- Straßennamen: Bundesstraße 1, Werler Straße.
[Bearbeiten] Werl
Die Allee nach Werl führt südlich an einem kleinen Bauernweiler „Steinen“ vorbei, in dem auf einer Kuppe einer der Zuflüsse der Lippe, die Seseke, entspringt. Rechts und links der Straße etlichen Bauernhöfe, die einen „Ab-Hof-Verkauf“ von Kartoffeln, Gemüse und Obst betreiben. Die B 1 durchquert Büderich, heute ein westlicher Stadtteil von Werl, in dessen Norden sich die Firma Turflon, eines der größten Möbelhäuser Deutschlands, ausdehnt.
Hinter Büderich ist die Autobahnabfahrt zur A 445, die in ihrem Verlauf westlich um Werl führt und an der B 63 nach Hamm endet, und im südlichen Verlauf Richtung Arnsberg ins Sauerland führt. Hinter der Autobahnunterquerung tangiert die B 1 in einer langgezogenen Kurve die westlichen Wohnviertel von Werl.
Die neue Umfahrung von Werl (sie wurde im Oktober 2004 für den Verkehr freigegeben) führt in einem Abstand von ca. 3 Kilometern im Halbkreis südlich um Werl herum. Südöstlich passiert die neue Umfahrung eine markante Windmühle aus dem 15. Jahrhundert. An dieser Kreuzung trifft die B 1 auf die nach Südosten auf die Höhe der Haar heraufführende B 516, die sich auf dem Scheitelpunkt der Haar weiter bis Brilon fortsetzt.
Der weitere Verlauf der B 1 durch das Bördeland führt durch den Werler Vorort Westönnen, der durch das dort in mehreren Fabriken hergestellte Sauerkraut bekannt ist. Nach einigen Kilometern Landstraße vorbei an dem Werler Vorort Mawicke nähern wir uns den westlichen Vororten von Soest. Auf dieser Strecke bewegt sich alljährlich der größte Silvesterlauf Deutschlands auf einer Strecke von 15 km Länge von der Werler Stadthalle bis zum Soester Marktplatz – der überwiegende Teil der Laufstrecke befindet sich auf der B 1.
Im gesamten Bereich von Unna, Werl und Soest machte sich nach Einführung der Autobahn-Maut für LKW aufgrund der bequemen Parallel-Lage der B 1 zur A 44 ein „Maut-Vermeidungsverkehr“ sehr unangenehm bemerkbar. Durch einige stark einschränkende Baumaßnahmen (z.B. in Werl-Büderich enge Verschwenkungen und Parkbuchten) wurde den LKW's das Befahren der B 1 erschwert.
- Straßennamen: Holtumer Bundesstraße, Büdericher Bundesstraße, Soester Straße, Westönner Bundesstraße, Mawicker Bundesstraße.
[Bearbeiten] Soest, Bad Sassendorf, Erwitte, Geseke
Die B 1 nach Soest durchquert im Verlauf die Bauerndörfer Ostönnen und Ampen, bevor sie die westlichen Gewerbegebiete der Stadt Soest erreicht. Vor einem der ältesten Opel-Großhändler Deutschlands, Rosenthal und Rustemeier, steht eine alte Straßenwalze Fabrikat „Rustemeier“, die bis in die 1960er Jahre in Soest gebaut wurden. Die B 1 biegt auf dem äußeren Stadtring von Soest südwärts ab, um Soest in einem Halbkreis zu umfahren. Äußerst lohnend ist jedoch, die B 1 für die Stadtumfahrung zu verlassen und statt der äußeren Ringstraße die Altstadt von Soest am inneren Wallring zu passieren, sowie sich die Soester Altstadt mit Spaziergängen zu erschließen.
Auf der Ringstraße finden sich die Innenstadt-Straßen sowie die Ausfallstraßen nach Süden: die B 229 über die Autobahnabfahrt Soest nach Delecke am Möhnesee, Breitenbruch und nach Arnsberg, sowie südöstlich die Niederbergheimer Straße Richtung Völlinghausen und Wamel im Möhnetal, nach Niederbergheim an der Möhne sowie Hirschberg im Naturpark Arnsberger Wald und Warstein.
Im Osten der B 1 biegt der Straßenverlauf wieder rechtsab von der Ringstraße, um in einigem Abstand den zu Soest gehörenden Kurort Bad Sassendorf zu passieren; nebenbei ein interessantes Nahausflugsziel vor allem an Sonntagen, da die Geschäfte in Bad Sassendorf aufgrund des Status als Kurort auch sonntags geöffnet sind.
Wiederum auf schnurgerade verbindender Landstraße durchquert die B 1 die Städte Erwitte und Geseke.
- Straßennamen in Soest: Werler Landstraße, Wisbyring, Lübecker Ring, Riga Ring, B 1 (namenlos),
- Straßennamen in Bad Sassendorf: Bundesstraße,
- Straßennamen in Erwitte: Soester Straße, Hellweg,
- Straßennamen in Geseke: Erwitter Straße, Südring, Salzkottener Straße.
[Bearbeiten] Kreis Paderborn
Im Kreis Paderborn führt die B 1 in nordwestlicher Richtung zunächst als Geseker Straße und als Lange Straße durch das Stadtzentrum von Salzkotten. Dort nimmt sie den Namen Paderborner Straße an und führt im weiteren Verlauf als Salzkottener Straße an Wewer vorbei in Richtung Paderborner Innenstadt, durch die sie jedoch nicht hindurch führt. Von der Autobahn-Anschlussstelle Paderborn-Zentrum bis zur nächsten Anschlussstelle Paderborn-Elsen verläuft sie nach Norden über die A 33. Von dem Punkt, an dem die B 1 die Autobahn verlässt, führt sie dreispurig ausgebaut wieder in nordwestlicher Richtung an Schloss Neuhaus, am Padersee, den Fischteichen und dem Tallesee nach Marienloh aus dem Paderborner Stadtgebiet heraus, verläuft dann an Bad Lippspringe vorbei durch die Senne und verlässt das Kreisgebiet Richtung Schlangen und Horn-Bad Meinberg. Der weitere Weg nach Hameln führt auf teilweise steilen Serpentinen durch das Eggegebirge mit der Formation Externsteine und seinem höchsten Berg Velmerstot.
[Bearbeiten] Niedersachsen
Aus Nordrhein-Westfalen kommend verläuft die B 1 in West-Ost-Richtung weiter durch das Bundesland Niedersachsen.
[Bearbeiten] Landkreis Hameln-Pyrmont
Der Ort Aerzen wird von der Straße geteilt.
Bei Hameln überquert die Bundesstraße 1 die Weser und umläuft als Teil des Stadtringes entlang der ehemaligen Stadtbefestigungen die Altstadt mit dem Rattenfängerhaus. Am „Grünen Reiter“ folgt die Bundesstraße 1 dann der Deisterallee stadtauswärts.
- Straßennamen: Wangelister Straße, Fort Luise, Pyrmonter Straße, Münsterbrücke, Münsterwall, Ostertorwall, Deisterallee, Deisterstraße, Berliner Platz, Tunnelstraße, Hastenbecker Weg.
Am Ende des Hastenbecker Weges beginnt der zu Hameln gehörende Ortsteil Afferde.
Bei Coppenbrügge passiert die B 1 die Pforte, die den Mittelgebirgszug Ith und den Osterwald voneinander trennt. Anschließend folgt sie dem landschaftlich reizvollen Saale-Tal über Hemmendorf, Oldendorf nach Elze.
[Bearbeiten] Hildesheim
Im Stadtgebiet von Hildesheim unterscheidet sich der heutige Verlauf der B 1 zu dem der Handelsstraßen zu Zeiten des Hellwegs. Vermutlich schon zu vorfränkischer Zeit – sicher aber um das Jahr 815 – verlief die Straße über das Dammtor, an dem damals für Reisende eine sichere Furt durch die Innerste bestand, und weiter durch die so genannte Hildesheimer Domstadt (Zentrum des alten Hildesheims). Es wird vermutet, dass der Straßenverlauf anschließend direkt über die Stelle führte, an der heute die Kreuzkirche steht. Damals befand sich dort eine Markthalle für durchreisende Händler.
Innerhalb der Stadtgrenzen von Hildesheim ist die B 1 durchgehend vierspurig ausgebaut. Im Osten Hildesheims kreuzt sie mit der A 7 eine der wichtigsten deutschen Nord-Süd-Verbindungen.
- Straßennamen: Bückebergstraße, Schützenallee, Kaiserstraße, Bismarckstraße, Bismarckplatz, Berliner Straße, Alte Heerstraße.
[Bearbeiten] Braunschweig
Die B 1 verläuft quer durch Braunschweig und passiert dabei das Naturhistorische Museum und die Technische Universität Braunschweig. Hagenring bis Altewiekring sind hier B 248. Im weiteren Verlauf berührt die B 1 die Stadthalle Braunschweig und überquert die Schnellfahrstrecke Hannover ↔ Berlin, bis sie schließlich bei Rautheim die Neubaustrecke der A 39 berührt und am Schöppenstedter Turm das Stadtgebiet verlässt.
- Straßennamen: Hannoversche Straße (Braunschweig - Alt-Lehndorf), Hildesheimer Straße, Neustadtring, Wendenring, Rebenring, Hagenring, Altewiekring, Leonhardtstraße, Helmstedter Straße.
[Bearbeiten] Landkreis Wolfenbüttel
Ab dem Schöppenstedter Turm verläuft die B 1 im Landkreis Wolfenbüttel. Dort durchquert sie zuerst Klein-Schöppenstedt, einen Ortsteil der Gemeinde Cremlingen und erreicht schließlich Cremlingen. Die Bundesstraße selber führt durch den Ort hindurch, jedoch dient seit 2004 eine Umgehungsstraße zur Entlastung des Ortskerns und zum Anschluss der BAB-Anschlusstelle Cremlingen.
In Abbenrode fällt, aus westlicher Richtung kommend, die alte, aber sehr schön renovierte Bockwindmühle auf.
[Bearbeiten] Landkreis Helmstedt
Auf dem Streckenabschnitt von Abbenrode über Bornum am Elm, einem Ortsteil von Königslutter, und teilweise bis nach Königslutter durchfährt man den Landkreis Helmstedt und hat einen guten Ausblick in Richtung Wolfsburg zur linken und zum Elm zur rechten Seite hin. Bereits vor Königslutter fällt dem Nutzer der B 1 der Kaiserdom ins Auge. Im Stadtkern führt die B 1 an den Resten der alten Stadtmauer entlang und schließlich durch den Ortsteil Sunstedt am Klostergut Hagenhof vorbei nach Süpplingen und Helmstedt.
[Bearbeiten] Helmstedt
Während die B 1 bis 2005 quer durch die Innenstadt von Helmstedt führte, verläuft sie nun von Westen kommend über die 2005 freigegebene Umgehungsstraße südlich von Helmstedt die B 244 kreuzend weiter in Richtung Magdeburg. Unmittelbar vor Helmstedt liegen auf der linken Seite sehenswerte Hünengräber (die Lübbensteine). Im weiteren Verlauf der Umgehung sind interessante Blicke in den angrenzenden (ehemaligen) Tagebau möglich bevor der Lappwald durchquert wird. Entlang der B 1 ist von der ehemaligen innerdeutschen Grenze nichts mehr zu sehen. Wer sich aber einen Einblick verschaffen will, biegt von der B 1 der Ausschilderung folgend auf die BAB-Auffahrt Helmstedt/Ost ab und gelangt so nach etwa 500 Metern zum ehemaligen Grenzkontrollpunkt Helmstedt-Marienborn. Die B 1 endete während der deutschen Teilung unmittelbar hinter Helmstedt an den Sperranlagen, ein Grenzübertritt war nur auf der A 2 möglich.
- Straßennamen (ehemaliger Verlauf der B 1): Braunschweiger Straße, Wilhelmstraße, Poststraße, Magdeburger Tor.
[Bearbeiten] Sachsen-Anhalt
An der ehemaligen Grenze zur DDR wechselt die B 1 von Niedersachsen in das Bundesland Sachsen-Anhalt. Noch kurz vor der Landesgrenze kreuzt die B 1 die A 2 und verläuft nun in geringem Abstand nördlich der Autobahn.
[Bearbeiten] Morsleben
Die Gemeinde Morsleben mit ihren knapp 350 Einwohnern ist die erste Ortschaft in Sachsen-Anhalt direkt an den östlichen Ausläufern des Lappwaldes liegend. Von Westen kommend führt die B 1 direkt am Endlager für radioaktive Abfälle entlang, das vor dem Ortskern von Morsleben nördlich der B 1 liegt.
- Straßennamen: Straße der Jugend, Magdeburger Straße.
Südlich von Morsleben liegen in dieser Reihenfolge:
- die Autobahntrasse der A 2
- die ehemalige Autobahn-Grenzübergangsstelle Marienborn mit der Gedenkstätte „Deutsche Teilung Marienborn“
- die ehemalige Eisenbahn-Grenzübergangsstelle Marienborn mit dem heutigen Bahnhof Marienborn
- das Dorf Marienborn
Hinter Morsleben verläuft die B 1 weiter parallel zur A 2: man durchquert entlang der B 1 die Magdeburger Börde, das seit den 1920er Jahren anerkannt fruchtbarste Ackerland Deutschlands. Bei Erxleben wurden Ackerböden in den 1920er Jahren als beste Referenz für Ertrag und Fruchtbarkeit mit der Ackerzahl 100 ausgezeichnet. Direkt neben der vielbefahrenen Autobahn scheint vielerorten die Zeit stehengeblieben zu sein. An einigen Kreuzungen sieht man noch die alten gelben Schilder der B 1 in der ursprünglichen Typografie, wie sie im Westen Deutschlands bis in die 1960er Jahre vorhanden waren. Kurz vor Magdeburg kreuzt die B 1 erneut die A 2 und verläuft nun südlich der Autobahn.
[Bearbeiten] Magdeburg
Die Magdeburg mit knapp 12,5 km durchführende B 1 hat eine große Bedeutung für den innerstädtischen Verkehr, denn sie ist die wichtigste Ost-West-Verbindung der Stadt. Ein Großteil der Bundesstraße ist in Magdeburg bereits vierspurig ausgebaut, der Rest befindet sich in Ausbauplanung, nur die Albert-Vater-Straße wird aufgrund räumlicher Enge auf absehbare Zeit zweispurig bleiben.
Die B 1 trifft aus Westen kommend ab der A 14 (Abfahrt Magdeburg-Stadtfeld) südlich des Stadtteils Olvenstedt auf Magdeburger Stadtgebiet. Über den erst in den letzten 20 Jahren entstandenen Neuen Renneweg führt die Straße weiter auf die Olvenstedter Chaussee. In diesem Bereich existiert auch eine Straßenbahnstrecke auf einer seitlichen Trasse. An der Kreuzung Europaring vorbei, wird die Olvenstedter Chaussee verlassen und die B 1 wird nun als Albert-Vater-Straße weitergeführt. Es wird der Norden von Stadtfeld durchquert, bevor die Straße am Magdeburger Ring (B 71, B 81, B 189) auf das nördliche Magdeburger Stadtzentrum trifft.
Am Universitätsplatz trifft die B 1 als Walter-Rathenau-Straße auf eine wichtige Nord-Süd-Verbindung mit Straßenbahnverkehr. Zur Verbesserung des Verkehrsflusses wurde 2005 hier ein Tunnel für den Ost-West-Verkehr geschaffen, so dass der Verkehr auf der Bundesstraße diesen Bereich kreuzungsfrei passieren kann.
Für knapp 300 Meter verläuft auch eine Straßenbahnlinie direkt im Straßenraum (Gustav-Adolf-Straße - Askanischer Platz). Hinter dem Platz trifft die B 1 dann als Markgrafenstraße auf die Elbe. Die Elbe wird durch die Jerusalembrücken (je eine Brücke pro Fahrtrichtung) überquert. Man durchquert den zwischen den Elbarmen gelegenen Stadtteil Werder und danach die Alte Elbe über die Friedensbrücken (auch hier je eine Brücke pro Fahrtrichtung). Im Bereich des Werders liegen die Fahrspuren für die beiden Fahrtrichtungen bis zu 90 Meter auseinander.
In Magdeburgs Osten durchquert die B 1 dann als Jerichower Straße den Stadtteil Brückfeld. Hier liegt der Elbauenpark, die Bördelandhalle und das Ernst-Grube-Stadion. Die Bundesstraße 1 übernimmt für diese Veranstaltungsorte eine wichtige Zubringer-Funktion als leistungsfähige Verbindung Richtung Westen, denn der größte Teil Magdeburgs liegt auf der westlichen Elbseite.
Die B 1 verschwenkt dann auf die Berliner Chaussee, durchquert den gleichnamigen Stadtteil und führt 3 km schnurgerade in Richtung Ortsausgang, der einzige Bereich, auf dem wegen der dünnen Besiedelung eine höhere Geschwindigkeit innerorts zugelassen ist. Am Ortsausgang wird noch der Umflutkanal auf einer Brücke überquert, bevor die B 1 auf Heyrothsberge trifft.
Die Straßenführung der B 1 durch Magdeburg hat sich im Laufe der Zeit mehrmals geändert, zuletzt in den 1990er Jahren.
[Bearbeiten] Burg
Die B 1 kommt nach Burg von der Anschlussstelle zur A 2 aus südwestlicher Richtung und verlässt Burg dabei in Richtung Osten. Die Straße umfährt dabei das Stadtzentrum im Südosten. Wenn man über die B 1 in die Stadt einfährt erkennt man gut, warum Burg auch den Beinamen „Stadt der Türme“ trägt. Ansonsten ist für die B 1 in Burg charakteristisch, dass es hier wenig Wohnbebauung direkt an der Straße gibt.
- Straßennamen: Magdeburger Chaussee, Conrad-Tack-Ring, Wasserstraße, Berliner Chaussee.
[Bearbeiten] Genthin
Aus Südwesten kommend führt die B 1 gemeinsam mit der B 107 kurz nach Tangieren des Genthiner Stadtgebietes in Richtung Norden aus dem Bebauungsgebiet heraus. Die Straße ist hier vierspurig als Ortsentlastung angelegt und überquert die Eisenbahnstrecke Magdeburg ↔ Berlin mit einer Brücke. Kurz vor dem Elbe-Havel-Kanal zweigt die B 1 nach Osten ab, während die B 107 weiter nach Norden über den Kanal führt. Hier endet auch der Ausbauzustand der B 1 im Stadtgebiet. Kurz vor dem Ortsausgang wird dann auch der Elbe-Havel-Kanal überquert.
- Straßennamen: Magdeburger Straße, Geschwister-Scholl-Straße, Berliner Chaussee.
[Bearbeiten] Brandenburg
Das Bundesland Brandenburg wird von der B 1 aus Sachsen-Anhalt kommend bis zur polnischen Grenze komplett durchquert; nur unterbrochen von den Streckenabschnitten in Berlin.
[Bearbeiten] Brandenburg an der Havel
Die B 1 erreicht Brandenburg an der Havel von Westen her im Ortsteil Plaue. Sie wurde Anfang der 2000er Jahre als Ortsumgehung südlich des Ortes, einschließlich einer neuen Havelbrücke, neu gebaut. Bis dahin verlief sie durch den gesamten Ortsteil. Hinter Plaue ist sie im wesentlichen eine Allee und führt vorbei am ehemaligen Zuchthaus Brandenburg. Kurz hinter dem Ortseingang wird sie vierspurig und führt am Industriegelände des Stahl- und Walzwerkes vorbei. Das nach der Wende abgewickelte ältere Stahl- und Walzwerk nördlich der B 1 beherbergt in einem Teil der großen Halle heute das Industriemuseum Brandenburg an der Havel, in dem der letzte erhaltene Siemens-Martin-Ofen Westeuropas und die beeindruckende Großtechnik der Stahlproduktion besichtigt werden kann. Etwas weiter südlich von der B 1 existiert in gleicher Höhe ein moderneres produzierendes Stahl- und Walzwerk, das zum italienischen Riva-Konzern gehört.
Am Altstadt-Bahnhof verbindet sich der Streckenverlauf der B 1 mit der B 102. Beide Straßen verlaufen vierspurig als Ortsumgehung südlich des Stadtkernes vorbei an der Fachhochschule Brandenburg und dem Hauptbahnhof bis zum Ortsteil Neu-Schmerzke. Dort zweigt die B 1 in Richtung Osten ab und verlässt die Stadt vorbei am Ortsteil Wust.
Die alte Trasse der B 1 führte vom Altstadtbahnhof weiter auf der Magdeburger Straße zum Nicolaiplatz. Von dort führte sie über die Plauer Straße, die Ritterstraße und die Hauptstraße über die noch als typisches Beispiel der Jugendstilphase erhaltene Jahrtausendbrücke in das Stadtzentrum. Sie folgte weiter der inzwischen als Fußgängerzone umgestalteten Hauptstraße und erreicht den Molkenmarkt. Von hier ist es nicht weit zum Brandenburger Dom und anderen bedeutenden Kulturdenkmälern. Hinter dem Molkenmarkt führte die alte Trasse der B 1 über die St.-Annenstraße, überquerte den Altstadtkanal und verlief entlang der Potsdamer Straße, bis kurz vor der Bahnstrecke Berlin ↔ Magdeburg. Der alte Verlauf der Potsdamer Landstraße mit der Kreuzung der Bahnstrecke wurde zugunsten einer neuen Überführung und der großzügiger gestalteten Ortseinfahrt aufgegeben.
- Straßennamen: Plauer Landstraße, Magdeburger Landstraße, Zanderstraße, Otto Sidow-Straße, Am Hauptbahnhof, Am Güterbahnhof, Potsdamer Straße, Berliner Straße.
[Bearbeiten] Werder (Havel)
Von Brandenburg kommend läuft die B 1 durch die kleineren Orte Jeserig und Groß-Kreutz. Bei Derwitz wird der Berliner Ring an der Anschlussstelle Groß Kreutz / Werder unterquert.
Die B 1 läuft geradlinig auf Werder zu, passiert den Ort Glindow an seinem Nordrand und schwenkt über eine schmale Landbrücke zwischen dem Glindower See und dem Plessower See nach Südosten. Die Strecke führt nun südlich an Werder vorbei. Hier befindet sich im Gewerbegebiet das Einkaufszentrum Werder-Park.
Bei Geltow überquert sie auf der Baumgartenbrücke die Havel, schwenkt nach Nordosten und führt weiter in nordöstlicher Richtung durch die Pirschheide und den berühmten Wildpark nach Potsdam.
- Straßennamen: Chausseestraße, Berliner Straße, Chausseestraße.
[Bearbeiten] Potsdam
Die Bundesstraße 1 führt in Potsdam mitten durch die brandenburgische Landeshauptstadt und verlässt die Stadt über die Glienicker Brücke nach Berlin.
Von Richtung Westen aus verläuft sie als vierspurige Zeppelinstraße in Richtung der historischen Innenstadt. Die Zeppelinstraße erhielt ihren Namen nach den Zeppelinwerken, die hier während des Ersten Weltkriegs entstanden. Heute befinden sich auf deren Gelände an der nahe gelegenen Havel der Olympiastützpunkt und der Luftschiffhafen. Die UNESCO- Weltkulturerbestätten des Parks Sanssouci mit den Schlössern Sanssouci, Neues Palais, Schloss Charlottenhof und dem Orangerieschloss befinden sich wenige hundert Meter nördlich der Bundesstraße 1.
Danach verläuft die Bundesstraße 1 südwestlich als „Breite Straße“, ebenfalls vierspurig, in das historische Zentrum der Stadt. Die Breite Straße war eine beliebte Paradestraße im kaiserlichen Deutschland. Bemerkenswert sind hier das moscheenartige Dampfmaschinenhaus an der Neustädter Havelbucht und das Filmmuseum Potsdam im historischen Marstall. Einige Teile der Straße wurden während des Zweiten Weltkrieges zerstört und die Garnisonkirche stark beschädigt. Die Ruine der Garnisonkirche ist 1968 auf Anweisung Walter Ulbrichts gesprengt worden. Seit einigen Jahren bestehen Wiederaufbaubemühungen, die bis 2017 abgeschlossen sein sollen.
Die Bundesstraße verläuft weiter direkt vorbei am Alten Markt, dem historischen Zentrum der Stadt. Auch dieser Platz wurde im Zweiten Weltkrieg bombardiert. Erhalten blieben damals, wenn auch stark beschädigt, das Alte Rathaus und die von Karl Friedrich Schinkel entworfene Nikolaikirche. Die Ruine des Stadtschlosses wurde 1960 abgerissen. Das Fortunaportal, der Eingang zum ehemaligen Schloss, wurde in den 1990er Jahren wiedererrichtet und das Stadtschloss soll nach einer positiv verlaufenen Bürgerbefragung bis 2011 als historisierendes, aber modernes Gebäude als Beherbergungsstätte für Brandenburgs Landtag wieder aufgebaut werden.
Die Bundesstraße verläuft dann vierspurig nördlich weiter als Friedrich-Ebert-Straße bis zum Platz der Einheit, dem ehemaligen Wilhelmplatz, und schwenkt an der Straße „Am Kanal“ wieder nach Osten. Teile des in den 1960er Jahren zugeschütteten historischen Stadtkanals wurden westlich der Bundesstraße wieder ausgehoben und als Kanalrelikt, nur mit Grundwasserführung, wiederhergestellt. Danach verläuft die Bundesstraße 1 als „Berliner Straße“ etwas südlich des Weltkulturerbes Neuer Garten mit den bekannten Schlössern Cecilienhof (Ort der Potsdamer Konferenz 1945) und Marmorpalais. Die Berliner Straße endet an der Glienicker Brücke und die Bundesstraße 1 erreicht hier Berlin. An der Glienicker Brücke verlief von 1961 bis 1989 die Grenze zwischen der DDR und West-Berlin. Die Brücke wurde international bekannt durch die gegenseitigen Agentenaustausche.
[Bearbeiten] Berlin
Der Verlauf der B 1 quer durch Brandenburg wird durch den Verlauf der Straße durch den Stadtstaat Berlin unterbrochen.
Von Potsdam kommend überquert die B 1 auf der Glienicker Brücke die Havel und damit die Stadtgrenze zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Als Königstraße passiert sie den Volkspark Glienicke mit dem Schloss Glienicke, führt anschließend vierspurig durch den Berliner Forst mit dem Schäferberg und gelangt nach Wannsee. Dort führt sie über die Wannseebrücke und unterquert kurz darauf die Bahnbrücke am Bahnhof Berlin-Wannsee. Sie führt nun über die Potsdamer Chaussee, hat am Zehlendorfer Kreuz Anschluss zur A 115 und gelangt vorbei am Waldfriedhof Zehlendorf, auf dem u.a. der ehemalige Regierende Bürgermeister und Bundeskanzler Willy Brandt seine letzte Ruhe gefunden hat, zum Ortskern von Zehlendorf.
In Zehlendorf verläuft sie erst über die Potsdamer Straße und von der Kreuzung mit der Clay-Allee /Teltower Straße („Zehlendorf Eiche“) bis zur Kreuzung Thielallee /Dahlemer Weg über die Berliner Straße. Anschließend folgt sie der Straße Unter den Eichen und führt an der Villenkolonie Lichterfelde-West sowie am Botanischen Garten vorbei nach Steglitz. An der Kreuzung mit der Drakestraße wurde eine vierstreifige Straßenunterführung realisiert. Weitere geplante Straßentunnel, wie z.B. im Ortskern Zehlendorf, wurden nicht gebaut, da insbesondere die Tunnelrampen zu stark in die gewachsenen Strukturen eingegriffen hätten.
Ursprünglich verlief die Bundesstraße 1 hier weiter in nordöstlicher Richtung quer durch die Ortsteile Steglitz und Friedenau: vom Steglitzer Kreisel bis zum Walther-Schreiber-Platz über die Schloßstraße, von dort bis zum Breslauer Platz über die Rheinstraße und anschließend bis zur Dominicusstraße über die Hauptstraße. Die B 1 ist seit den 1970er Jahren auf die parallel verlaufende Stadtautobahn A 103 (Westtangente) verschwenkt worden, um die Ortsteile Friedenau und Steglitz vom Durchgangsverkehr zu entlasten.
Vom Ende der A 103 verläuft sie jeweils ein kurzes Stück über Sachsendamm und Dominicusstraße und anschließend nordwärts über die Hauptstraße. Ab dem Kleistpark folgt sie der Potsdamer Straße und führt nun durch Nord-Schöneberg und den Ortsteil Tiergarten bis zum Potsdamer Platz. Dabei passiert sie den Landwehrkanal, das Kulturforum, das Quartier DaimlerChrysler sowie das Sony Center. Im Quartier DaimlerChrysler liegt die Alte Potsdamer Straße, auf der die B 1 früher verlief. Der Verkehr wird heute über einen breiteren Straßenabschnitt zwischen dem Sony Center und dem Quartier DaimlerChrysler zum Potsdamer Platz geführt. Vor der Kreuzung Stresemann- /Ebertstraße passiert sie den ehemaligen Mauerstreifen und geht in Berlin-Mitte in den Leipziger Platz über. Ab hier folgt sie der Leipziger Straße, an der u.a. der Bundesrat im Preußischen Herrenhaus tagt.
Der Potsdamer Platz galt vor dem Zweiten Weltkrieg als verkehrsreichster Platz Europas. Hier trafen mehrere wichtige Straßen mit einer Vielzahl von Straßenbahnlinien zusammen. Südlich des Platzes lag seit 1838 der Potsdamer Bahnhof mit seinen beiden später ergänzten Vorortbahnhöfen, seit 1902 gab es hier einen U-Bahnhof. Der zunehmende Straßenverkehr war der Anlass, hier 1924 den Verkehrsturm, einen Vorläufer der späteren Ampeln (oder fachdeutsch Lichtsignalanlagen) aufzustellen. Ein Nachbau steht inzwischen wieder hier im Platzbereich. Zahlreiche Hotels, Gaststätten und insbesondere das Haus Vaterland prägten den Ruf dieses Bereichs als Amüsierviertel. Zudem lagen viele Büros und Banken sowie Regierungseinrichtungen (inkl. der Alten und der Neuen Reichskanzlei) in unmittelbarer Nähe.
Nach dem Zweitem Weltkrieg war der Potsdamer Platz mehrfach einer der wichtigen Berliner Schauplätze des Ost-West-Konfliktes. So kam es hier im Umfeld des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953 zu schweren Zusammenstößen. Am 13. August 1961 wurde mit der Schließung der Grenze zwischen dem Ostsektor zu den westlichen Sektoren Berlins auch am Potsdamer Platz der Verkehr unterbrochen. Seitdem befand sich dieser Platz in einer innerstädtischen Randlage – und wurde damit im Gegensatz zur Vorkriegszeit zu einem der verkehrsärmsten Plätze Berlins. Für Besucher und Touristen wurde auf der Westseite eine große Aussichtsplattform vor der Berliner Mauer aufgebaut. Der Potsdamer Platz war oftmals Ziel von Staatsbesuchen.
Ab dem Spittelmarkt heißt sie für eine kurze Strecke Gertraudenstraße und führt anschließend über den Mühlendamm zum Molkenmarkt in die Grunerstraße. Als Sehenswürdigkeiten sind hier das Alte Stadthaus, das Rote Rathaus sowie die Ruine der Franziskaner-Klosterkirche zu nennen. Zwischen dem ca. 30 Meter entfernten Alexanderplatz und dem Haus des Lehrers trägt die Straße für ein kurzes Stück den Namen Alexanderstraße, bevor sie nach Osten abknickt und nun als Karl-Marx-Allee (früher Stalinallee genannt) nach Osten verläuft. Hier vereinigt sie sich mit der Bundesstraße 5. Im Abschnitt zwischen Straußberger Platz und Frankfurter Tor ist die Straße gesäumt von den sozialistischen Prachtbauten aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre („Zuckerbäcker-Architektur“, auch „Sozialistischer Klassizismus“ genannt), die im Wettbewerb zu den modernen Bauten im Westteil Berlins entstanden und den Hauptstadtanspruch des Ostteils Berlins untermauern sollten. Die Baustellen in der damaligen Stalinallee waren Ausgangspunkt für den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953. Die Straße gelangt nach Friedrichshain, umrundet den Strausberger Platz und durchquert das Frankfurter Tor. Nun als Frankfurter Allee führt sie ab dem S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee durch Lichtenberg, überquert dort die Lichtenberger Brücke und wird anschließend ab Friedrichsfelde Alt-Friedrichsfelde genannt. Die Kreuzung mit der Rhinstraße/Am Tierpark passiert sie hier unterirdisch in einem Straßentunnel.
Ab der Märkischen Allee im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wird sie Alt-Biesdorf genannt, teilt sich dabei am Dorfanger und führt am Schloss Biesdorf sowie an der Biesdorfer Höhe mit dem Landschaftspark Wuhletal vorbei. Ab der Brücke über die Wuhle, dem Grenzfluss zwischen Biesdorf und Kaulsdorf, heißt sie Alt-Kaulsdorf. Der Weg führt nun den Barnim hinauf und ab Mahlsdorf heißt sie bis zur Stadtgrenze Alt-Mahlsdorf. An der Grenze zwischen Kaulsdorf und Mahlsdorf bietet sich auf der Anhöhe des „Berliner Balkons“ eine Aussicht nach Süden bis zu den Müggelbergen.
Übersicht der Straßennamen (fett), der besonderen Sehenswürdigkeiten in Kurzform (eingerückt) und der Berliner Ortsteile (in Klammern):
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Der Steglitzer Kreisel: das erste Hochhaus in Berlin an der B 1 |
Die Neue Nationalgalerie gleich hinter dem Landwehrkanal |
Das Sony Center am Potsdamer Platz |
Das Preußische Herrenhaus an der Leipziger Straße |
Das Nikolaiviertel |
Das Alte Stadthaus am Molkenmarkt |
Strausberger Platz auf der Karl-Marx-Allee |
Karl-Marx-Allee mit Frankfurter Tor |
[Bearbeiten] Brandenburg
[Bearbeiten] Landkreis Märkisch-Oderland
Nachdem die B 1 Berliner Gebiet verlassen hat, verläuft sie wieder im Bundesland Brandenburg ausschließlich im Landkreis Märkisch-Oderland über Orte wie Müncheberg, Seelow und Küstrin zur polnischen Grenze. Dieser Teil der heutigen B 1 ist auch heute noch auf großen Abschnitten als Allee mit mächtigen Bäumen erhalten.
Gleichzeitig ist dieser Teil der damaligen Reichsstraße 1 aber auch eng mit den dramatischen Ereignissen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs verbunden, als die Rote Armee ab dem 16. April 1945 die Oder überquerte und insbesondere über diese Straße nach Berlin vorrückte. Bereits am 20. April war die Berliner Stadtgrenze erreicht. Es kam hier zu zahlreichen schweren Gefechten mit sehr hohen Verlusten auf beiden Seiten. Herausragend sind die Ereignisse während der Schlacht um die Seelower Höhen. Die gleichnamige Gedenkstätte Seelower Höhen erinnert mahnend an diese Zeit.
Ab der Berliner Stadtgrenze verläuft die Straße als Autobahnzubringer (weiterhin vierspurig) durch die Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten mit einer Ortskernumfahrung, streift Neuenhagen bei Berlin und durchquert den südlichen Teil von Fredersdorf-Vogelsdorf, wo die Anschlussstelle zur A 10 Berlin-Hellersdorf gekreuzt wird.
Die bisher vierspurig geführte Straße geht vor der Ortslage Tasdorf (Ortsteil von Rüdersdorf bei Berlin) in einen zweispurigen Querschnitt über. Bis Herzfelde (ebenfalls Ortsteil von Rüdersdorf bei Berlin) führt die Strecke an den kalkverarbeitenden Rüdersdorfer Betrieben vorbei. Die weiterführende Straße streift die Ortlagen Lichtenow und Hoppegarten (zu Müncheberg) bis Müncheberg erreicht wird. Dabei werden weite Strecken durch dichte Wälder zurückgelegt. Die Streckenführung durch Müncheberg ist im Jahre 2004 durch eine südliche weit geschwungene Ortsumfahrung abgelöst worden. Kurz vor der Rückführung auf die alte Trasse der B 1 zweigt die als Bundesstraße 5 bezeichnete Straße nach Südosten mit Ziel Frankfurt/Oder ab.
Auch im Bereich Seelow wird die B 1 per Ortsumgehungsstraße nun nicht mehr durch die Stadt geführt. Vor und hinter Seelow zweigt die B 1 von der alten Strecke ab und verläuft hier im langgestreckten Bogen nördlich des Ortes von den Seelower Höhen hinab ins Oderbruch, die Bundesstraße 168 nördlich der ehemaligen Straßenführung kreuzend. Am östlichen Ortsende von Seelow, noch an der alten Trasse der B 1, befindet sich die Gedenkstätte Seelower Höhen.
Sobald der alte Straßenverlauf erreicht wird, führt die Strecke in einer langen Geraden durch das Oderbruch. Bei Manschnow wird die Bundesstraße 112 gekreuzt; unmittelbar nördlich von Manschnow befindet sich das preußische Fort Gorgast, ein Außenfort der Festung Küstrin, das im Zweiten Weltkrieg ebenfalls stark umkämpft war. Schließlich wird die Grenzstadt Küstrin erreicht.
[Bearbeiten] Küstrin
Küstrin als Grenzort erstreckt sich beiderseits der Grenze von Deutschland nach Polen. Zunächst wird der Ort Küstrin-Kietz erreicht. Eine erste Brücke führt über die Oder-Vorflut auf eine Insel. Hier befand sich eine Artillerie-Kaserne und der Bahnhof Küstrin-Altstadt (nicht mehr in Betrieb). Diese Insel war von 1945 bis 1991 Sperrgebiet. Eine zweite größere Brücke führt über die eigentliche Oder (in der Strommitte befindet sich die deutsch-polnische Grenze) zur ehemaligen Küstriner Altstadt. Die Streckenführung verlässt ab 2008 teilweise die alte Ortsdurchfahrung mit einer neuen Brücke über die Oder, in deren Mitte die B 1 endet. Sie geht dort nahtlos in die polnische DK 22 über, die weitestgehend auf der Route der ehemaligen Reichsstraße 1 verläuft.
In der Küstriner Altstadt befand sich die alte preußische Festung, die im Zweiten Weltkrieg schwer umkämpft war, schwere Schäden erhielt und nach dem Krieg dem Erdboden gleich gemacht wurde. Dieses Gebiet wird seit den 1990er Jahren systematisch untersucht. Dabei werden die verschütteten Straßenverläufe wieder freigelegt und die Bauwerke soweit möglich wieder aufgebaut.
Nach dem Umfahren des Gebiets der Altstadt wird eine dritte Brücke über die Warthe passiert, um den ehemaligen Ortsteil Küstrin-Neustadt zu erreichen. Hier liegt heute das Zentrum von Kostrzyn.
[Bearbeiten] Bilder
Beginn der B 1 bei Aachen |
Schild B 1 und B 444 in Söhlde |
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Bundesstraße 1 bei Magdeburg mit Blick auf die Stadt |
historischer Verlauf der Bundesstraße 1, Einfahrt Burg (bei Magdeburg), Deutschland |
Blick von der Bundesstraße 1 ins Oderbruch |
[Bearbeiten] Literatur
- Seibt, Ferdinand (Hrsg.): Transit Brügge-Novgorod: Eine Straße durch die europäische Geschichte; Ausstellungskatalog; Bottrop, Essen 1997; ISBN 3-89355-148-4
Siehe auch: